Beim Einschlag von zwei Raketen in der südtürkischen Grenzstadt Kilis sind am Mittwochabend zwei Menschen getötet worden. Der Gouverneur Mehmet Tekinarslan erklärte, bei dem Raketenbeschuss aus der nordsyrischen Region Afrin habe es auch elf Verletzte gegeben. Ursprünglich war von einem Toten und 13 Verletzten die Rede.
Die türkische Armee geht in Afrin zusammen mit protürkischen Rebellen seit Samstag gegen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in der Region vor.
Die Rakete traf in Kilis eine Moschee im Stadtzentrum, berichtete eine Korrespondentin der Nachrichtenagentur AFP. Der Nachrichtensender CNN-Türk berichtete, eine zweite Rakete sei hundert Meter entfernt in einem Haus eingeschlagen.
Auch am fünften Tag der Offensive "Olivenzweig" in Afrin lieferten sich türkische Truppen und verbündete syrische Rebellen heftige Gefechte mit den YPG-Kämpfern. An der Grenze war regelmäßig Artilleriefeuer zu hören. Die Türkei betrachtet die YPG wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation.
Aus Afrin wurden seit Beginn der türkischen Offensive bereits mehrfach Raketen auf die türkischen Grenzstädte Kilis und Reyhanli abgefeuert. Dabei wurden zwei Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bei den Kämpfen in Afrin bisher mehr als 90 Kämpfer und 30 Zivilisten getötet. Die Türkei spricht von mehr als 260 getöteten "Terroristen", zudem wurde der Tod von drei Soldaten bestätigt.