
Noch ist die Grippewelle nicht vorbei - die . Durch Händewaschen lässt sich das Infektionsrisiko mit Influenza-Viren, aber auch anderen Viren und Bakterien um bis zu 99,9 Prozent verringern - aber nur dann, wenn die Handhygiene korrekt ausgeführt wird. Und das ist in den seltensten Fällen so, wie jetzt eine neue Studie zeigt.
Rund 80 Prozent aller ansteckenden Krankheiten werden über die Hände übertragen, mit denen man im Durchschnitt 16 Mal pro Stunde das Gesicht berührt. So gelangen die Keime durch Mund, Nase und Augen über die Schleimhäute in den Körper und verursachen dort eine Infektion. Für ihre Untersuchung beobachteten zehn Psychologie-Studierende der die Besucher mehrerer öffentlicher Toiletten in und um Heidelberg. Die Ergebnisse erschütterten sie, wie sie selbst sagten.
Die Studentinnen schauten insgesamt 1.000 Toilettenbesuchern auf die Finger:
Auch zwischen den Geschlechtern bestand ein bedeutender Unterschied im Händewaschverhalten. Während zirka elf Prozent der Männer auf das Reinigungsritual gänzlich verzichteten, waren es bei den Frauen nur drei Prozent. Mit Wasser und Seife, allerdings ohne Berücksichtigung der Intensität, reinigten immerhin 82 Prozent der untersuchten Frauen ihre Hände und reduzierten so die Keimzahl. Bei den Männern waren es nur 51 Prozent. Der Handkontakt mit Männern birgt also ein höheres Übertragungsrisiko. „Dieser Unterschied hat uns schon schockiert“, gesteht die SRH-Studentin Jana Zeeb.
„Allein in Deutschland machte die Pharmaindustrie im Jahr 2016 mit Erkältungsmitteln einen Umsatz von über 700 Millionen Euro. Nicht nur die Kosten für den einzelnen, sondern auch für Gesellschaft und Wirtschaft sind enorm“, erklärt Prof. Dr. Frank Musolesi, Leiter der Beobachtungsstudie. Auch die Arbeitsunfähigkeitstage bedeuten Produktionsausfälle in Höhe von mehreren Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft. „Dabei lassen sich Infektionskrankheiten durch regelmäßiges Händewaschen wirksam und kostengünstig vermeiden, und dies ganz ohne Nebenwirkungen“, so Musolesi.
