
Kaffee hatte in puncto Gesundheit lange kein gutes Image. Er sei schlecht fürs Herz und entwässernd, so weit verbreitete Annahmen. Britische Forscher kamen nun aber zu der Erkenntnis, dass mäßiger Kaffeekonsum keinesfalls schädlich ist. Laut einer Auswertung von 200 Studien zum Thema, die im renommierten British Medical Journal veröffentlicht wurde, könnte sogar das Gegenteil der Fall sein. Menschen, die drei bis vier Tassen Kaffee am Tag trinken, würden davon gesundheitlich eher profitieren als Schaden nehmen. Verglichen mit Nicht-Kaffeetrinkern hätten diese Menschen ein geringeres Risiko, Herzprobleme zu bekommen oder daran zu sterben, sowie an einer Lebererkrankung, einschließlich Krebs, zu erkranken.
Paul Roderick von der University of Southampton, der die Studie mitverfasst hat, gab jedoch zu bedenken, dass unklar sei, ob der entscheidende positive Unterschied tatsächlich auf den Kaffeekonsum zurückzuführen ist. Faktoren wie Alter oder ob die Person raucht oder nicht und wie viel Sport sie treibt, hätten ebenso einen erheblichen Einfluss. Sinnvoll sei jedenfalls die Empfehlung an Schwangere, nicht mehr als zwei Tassen des Getränks am Tag zu sich zu nehmen, da sonst das Risiko einer Fehlgeburt erhöht sei. Frauen, die zu Knochenbrüchen neigen, sollten ebenfalls weniger Kaffee konsumieren. Die Forscher plädieren dafür, weitere klinische Versuche durchzuführen, um mehr über die möglichen gesundheitlichen Vorteile von Kaffee herauszufinden.
