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Tonya Harding: Skandal-Sportlerin kam zur Film-Biografie

6-12-2017, 09:54

Harding ist eine der umstrittensten Figuren aus der Welt des Sports: Einst als Nachwuchshoffnung gefeiert, gewann sie im Alter von 21 Jahren die amerikanische Meisterschaft im Schlittschuhlaufen und wurde Zweite bei der Weltmeisterschaft 1991.

Foto: AP/John Gaps

Foto: REUTERS/DANNY MOLOSHOK Margot Robbie spielt den tief gefallenen Eisstar nun der neuen Hollywoodproduktion "I, Tonya". Die Kritiker überschlagen sich mit Lob für Robbies Leitung. Fürs Fernsehen wurde die dramatische Geschichte schon oft als B-Movie verfilmt.

Attentat auf Zimmerkollegin

Für die Olympischen Winterspiele 1994 wurde Harding als große Favoritin gehandelt. Einen Monat vor dem Wettkampf kam es jedoch zu einem mysteriösen Zwischenfall: Ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan wurde attackiert.

Foto: THE HERALD DISPATCH/Randy Snyder

Wie sich später herausstellte, hatten Hardings Ex-Mann sowie einer ihrer Leibwächter jemanden engagiert, Kerrigan die Beine zu zerschmettern. Die Sportlerin musste die Teilnahme an den Olympischen Spielen tatsächlich schwer verletzt absagen.

Harding wurde ohne ihre Erzfeindin Vierte bei den Spielen und Erste bei den US-Meisteschaften.

Sieht sich noch immer als Opfer

Foto: AP/Thomas Kienzle

Wenig später aber musste Harding vor Gericht gestehen, hinter dem Verbrechen zu stecken. Die letzte US-Goldmedaille wurde ihr aberkannt, außerdem wurde sie  für den Rest ihres Lebens von der amerikanischen Schlittschuh-Gesellschaft verbannt.

Keine Reue

Über Harding gab es 2014 eine Doku, in der sie weiterhin bemängelt, dass ihre Zimmerkollegin Kerrigan stets als die Schöne und Gute angesehen wurde, sie aber nur das hässliche Entlein war. Von Reue zeigte die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Harding keine Spur.

"Sie war die Prinzessin, ich ein Stück Scheiße", so habe die Eislauf-Elite das immer gesehen, ist sich Harding bis heute sicher. "Es war nicht OK, wie sie mich behandelt haben". Weil sie aus einer Wohnwagensiedlung kam und billige Kostüme getragen hat, sei sie nie gut genug für das US-Eilaufkommitee gewesen.

Ab 2002 versuchte sie sich schließlich für einige jahre als Profiboxerin. Seit 2011 ist sie Mutter eines Sohnes.

Foto: verleih

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