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Nach Mitterdorfer-Rücktritt: ÖFB-Interimspräsident steht fest

Heute, 17:47

Wolfgang Bartosch wurde zum neuen Interimspräsident des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) gewählt. Diese Information wurde am Freitagabend vom Verband bekannt gegeben.

Der 66-jährige Wolfgang Bartosch ist Chef des steirischen Landesverbandes und übernimmt die Position von Klaus Mitterdorfer, der am 21. November zurückgetreten ist. Bartosch wurde während der ÖFB-Präsidiumssitzung in Wien zum neuen Interimspräsident des größten nationalen Sport-Fachverbandes berufen.

Kein Vizepräsident wird ÖFB-Interimspräsident

Ursprünglich wäre es laut Statuten einem aus dem Kreis der vier derzeitigen Vizepräsidenten Gerhard Götschhofer (Landesverband Oberösterreich), Josef Geisler (Tirol), Johann Gartner (Niederösterreich) und Philip Thonhauser (Bundesliga) vorbehalten gewesen, auf den Chefsessel vorzurücken. Allerdings hätte es keiner aus diesem Quartett im Präsidium auf eine Mehrheit gebracht beziehungsweise war nicht bei jedem der vier Stellvertreter die Bereitschaft für diesen Job gegeben.

Vor diesem Hintergrund berief sich ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer auf einen Paragrafen, der eine Statutenänderung außerhalb der Hauptversammlung erlaubt, sollte "Gefahr in Verzug" sein. Das Präsidium stimmte mehrheitlich für die Adaptierung, damit in der aktuellen Situation nicht nur ein Vizepräsident, sondern auch ein "normales" Präsidiumsmitglied zum Verbandsboss aufsteigen darf, und der Weg für Bartosch war frei.

Viel Arbeit wartet auf ÖFB-Interimspräsident

Der Jurist und pensionierte ehemalige Direktor der steirischen Arbeiterkammer übernimmt den ÖFB in schwierigen Zeiten. Öffentlich ausgetragene Streitereien innerhalb des Präsidiums und der Disput um die noch von Mitterdorfer ausgesprochenen Kündigungen von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Hollerer schlugen hohe Wellen. Selbst Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler meldeten sich mit teils deftigen Aussagen zu Wort und ergriffen klar Partei für Neuhold.

An Bartosch liegt es nun, die Wogen zu glätten. Der Steirer gehört seit 2011 dem Präsidium an und gilt als mit Bedacht agierender Funktionär, der im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen nicht mit skurrilen Wortmeldungen auffällt. Er hatte bereits im Vorfeld angekündigt, im Falle seiner Wahl das Präsidentenamt nach der Hauptversammlung, die für 18. Mai 2025 in Bregenz geplant ist, wieder zur Verfügung zu stellen und bis dahin die von Mitterdorfer initiierte Strukturreform voranzutreiben.

(APA/Red)

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