Dass es nach der frühen Führung durch Christoph Baumgartner (5.) nicht zum siebenten Sieg in Folge reichte, dafür sorgte der Schweizer Silvan Widmer (26.).
Dass es nach der frühen Führung durch Christoph Baumgartner (5.) nicht zum siebenten Sieg in Folge reichte, dafür sorgte der Schweizer Silvan Widmer (26.).
ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nahm gegenüber dem 2:1 am Dienstag im letzten Heim-Test vor der EURO gegen Serbien acht Änderungen an seiner Startformation vor. Einzig die Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald, Romano Schmid und Christoph Baumgartner blieben im Team. Vor Goalie Heinz Lindner, der nach überstandener Hodenkrebserkrankung sein erstes Länderspiel seit mehr als 14 Monaten absolvierte, bildeten Daniliuc, Philipp Lienhart, Gernot Trauner und Phillipp Mwene die völlig neue Abwehr. Lienhart spielte wegen seines Cuts über dem Auge mit einem tief sitzenden Kopfverband.
Im Sturmzentrum begann Michael Gregoritsch statt Marko Arnautovic, dahinter setzte Rangnick auf Florian Kainz. Weil Arnautovic und Marcel Sabitzer mit Straßenschuhen auf der Bank geschont wurden, fungierte Konrad Laimer als Kapitän. Während Rangnick nur rund die Hälfte seiner EM-Wunschelf aufs Feld schickte, traten die Schweizer vor 18.731 Zuschauern im ausverkauften Kybunpark mit Ausnahme von USA-Legionär Xherdan Shaqiri praktisch in Bestbesetzung an.
Das Spiel begann mit fünf Minuten Verspätung, weil ein Tornetz notdürftig mit Kabelbindern repariert werden musste. Nach ebenso langer Zeit zappelte der Ball auch schon darin. Kainz bediente nach einem Ballverlust der Schweizer Baumgartner. Der startete weit in der eigenen Hälfte einen Sololauf, überrannte die gesamte Hintermannschaft der Eidgenossen und überwand auch Goalie Yann Sommer. Für den 24-Jährigen war es das 15. Tor im Nationalteam. In den vergangenen fünf Länderspielen hat er immer getroffen. Das war im ÖFB-Dress zuletzt Hans Krankl 1976 gelungen.
Die Österreicher erzielten auch im vierten Länderspiel in diesem Jahr in den ersten zehn Minuten ein Tor. Sie verteidigten phasenweise aber tiefer, als man es von ihnen gewohnt ist. Die Schweiz hatte mehr Ballbesitz, erspielte sich aber kaum klare Torchancen - bis Ruben Vargas auf der linken Seite Daniliuc ins Leere grätschen ließ. Seinen Schuss aus spitzem Winkel ließ Lindner nach vorne abprallen, Widmer staubte zum 1:1 ab.
Zur Pause kamen mit Stefan Posch, Florian Grillitsch und Patrick Wimmer drei potenzielle Startelf-Spieler für Daniliuc, Kainz und Baumgartner. Ab der 67. Minute gab Rangnick auch seinem Innenverteidiger-Duo Kevin Danso und Maximilian Wöber Spielzeit, zehn Minuten später kam noch Matthias Seidl. Die ÖFB-Elf presste in Hälfte zwei weiter in der gegnerischen Hälfte und war dadurch deutlich besser im Spiel. Einen direkten Corner von Wimmer parierte Sommer mit der Faust (64.). Nach einem Wimmer-Zuspiel scheiterte auch Gregoritsch am Inter-Mailand-Goalie (82.).
Sieben Siege in Folge schaffte das ÖFB-Team in seiner Geschichte damit weiterhin nur von 1933 bis 1934 sowie von 2017 bis 2018. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge gegen die Schweiz gelang im Nachbarschaftsduell aber wieder einmal ein Achtungserfolg. Die Schweizer haben nur eines ihrer jüngsten 14 Länderspiele verloren. Das ÖFB-Team kann darauf verweisen, in den vergangenen sieben nur drei Tore kassiert und 17 Partien in Serie zumindest einmal getroffen zu haben.
Nach 2016 (0:2 gegen die Niederlande) und 2021 (0:0 gegen die Slowakei) schaute schon bei der dritten EM-Generalprobe in Folge kein Sieg heraus. Die ÖFB-Spieler wurden nach dem Spiel in drei freie Tage entlassen, ehe sie am Mittwoch im EM-Quartier in Berlin einchecken. Der EM-Auftakt steht am Montag in einer Woche (17. Juni) in Düsseldorf gegen Titelfavorit Frankreich auf dem Programm. Die Schweizer starten bereits am Samstag (15. Juni) in Köln gegen Ungarn ins Turnier.
(APA/Red)