Die Trainer der heimischen Fußball-Bundesliga-Mannschaften haben die Entscheidung von Ralf Rangnick, als Trainer der österreichischen Nationalmannschaft zu bleiben, positiv aufgenommen.
Robert Klauß (Rapid Wien), Peter Pacult (Austria Klagenfurt), Manfred Schmid (WAC), Thomas Silberberger (WSG Tirol) und Markus Schopp (Hartberg) sahen in Rangnicks Ablehnung gegenüber dem FC Bayern einen Vorteil für die Zukunft des österreichischen Nationalteams.
Klauß über Verbleib von Rangnick: "Alle Leute im Land sind froh"
So meinte etwa Klauß, der mit Rangnick einst bei RB Leipzig zusammenarbeitete: "Ich habe mir gewünscht, dass er bleibt, weil ich glaube, dass er hier am richtigen Platz ist und sich wohlfühlt." Natürlich hätte der Bayern-Job einen großen Reiz gehabt, "aber ich bin sehr froh, dass er sich so entschieden hat, und ich glaube, auch alle Leute im Land sind froh".
Silberberger: Entscheidung von Rangnick"reigt extreme Charakterstärke"
Ähnlich äußerte sich Silberberger. "Ich finde es super, dass er sich für den ÖFB entschieden hat. Das zeigt extreme Charakterstärke. Daher finde ich es cool, dass der Ralf den Weg in den nächsten Jahren mit dem ÖFB-Nationalteam geht. Wahrscheinlich auch, weil er extrem viel Potenzial im Nationalteam sieht, ähnlich wie ich."
Hätte Rangnick einen Wechsel nach München bevorzugt, wäre dies für die EM-Ambitionen des Nationalteams fatal gewesen, mutmaßte Silberberger. "Ich glaube dann hätten wir die gleiche Konstellation gehabt wie 2018 in Spanien, wo der Trainer kurz vor der WM gesagt hat, er wechselt zu Real Madrid. Dann hat man eh gesehen, was die spanische Nationalmannschaft in Russland am Platz gezaubert hat."
Bei einem frühen EM-Scheitern "wäre sicher die Diskussion gewesen, dass der Teamchef gedanklich schon bei Bayern München ist. Gott sei Dank bleibt uns dieses Damoklesschwert erspart und wir können uns alle miteinander auf eine coole EURO freuen", erklärte Silberberger.
Rangnick-Verbleib "extrem spannende Entscheidung für den österreichischen Fußball"
Schmid sprach von einer "sehr, sehr guten Entscheidung für das Nationalteam. Am Beginn seiner Ära habe ich gesagt, dass man ihn arbeiten lassen und Zeit geben soll. Er hat mit einer guten Mannschaft schon viel erreicht und ich bin froh, dass er dem Nationalteam erhalten bleibt."
Für Pacult kam Rangnicks Verbleib in Österreich nicht sonderlich überraschend. "Er hat einen laufenden Vertrag gehabt, für mich war klar, dass er Teamchef bleibt. Wer Ralf kennt, der weiß, dass er nicht einfach das Segel streicht und zu seinem Wort steht. Er hat eine Riesenarbeit gemacht", betonte der Wiener.
Schopp bezeichnete Rangnicks Ja zum ÖFB-Team als eine "extrem spannende Entscheidung für den österreichischen Fußball, weil ein Ralf Rangnick diese Entscheidung wohl überlegt trifft und er natürlich auch seine Gründe hat, einem Verein wie Bayern abzusagen". Der aktuelle ÖFB-Kader sei für Rangnick offenbar "eine Gruppe an Spielern, die ihn träumen lässt von Erfolgen, die uns alle, die in dem Beruf tätig sind, auch träumen lässt".