Ein überragender Goran Dragic hat Slowenien am Sonntagabend in Istanbul zum ersten Basketball-Europameistertitel überhaupt geführt. Der NBA-Guard erzielte beim 93:85 (56:47) gegen Serbien 35 Punkte, 26 davon vor der Pause. Der 31-Jährige schloss mit dem Erfolg gegen Österreichs Auftaktgegner in der Qualifikation zur WM 2019 seine Karriere im Nationalteam ab.
Die Slowenen, die das Turnier ohne Niederlage beendeten, und Serbien lieferten im Finale vor allem in den ersten 20 Minuten ein Offensivspektakel ab. Der spätere Europameister steckte sogar den verletzungsbedingten Ausfall von Jungstar Luka Doncic weg. Der 18-Jährige überknöchelte im dritten Viertel bei noch 4:44 Minuten auf der Uhr schwer. Er konnte danach nicht mehr auftreten. In dem hoch spannenden Spiel waren die vom gebürtigem Serben Igor Kokoskov betreuten Slowenen im Finish abgebrühter. Und das, obwohl ihr Kapitän und Topscorer nur noch auf der Bank saß.
Erfolgreichster Werfer der Sieger neben Dragic in der Istanbuler Sinan Erdem Arena war Klemen Prepelic (21). Die Serben wurden von Bogdan Bogdanovic (22) und Milan Macvan (18) angeführt. Der ÖBV-Gegner in der WM-Qualifikation ist nun Vize-Europameister, Vize-Weltmeister (2014) und Olympia-Silbermedaillengewinner (2016).
Der "Trostpreis" am EuroBasket-Schlusstag ging an Spanien. Der entthronte Europameister von 2015 bezwang Russland im Spiel um Platz drei ebenfalls 93:85. Die Spanier holten zum sechsten Mal hintereinander seit 2007 eine Medaille (dreimal Gold, einmal Silber, zweimal Bronze).
Die Slowenen dürfen sich nunmehr vier Jahre lang Europameister nennen. Das nächste EM geht erst 2021 in Szene. Bisher war das kontinentale Turnier im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen worden.