Das in dieser Saison noch sieglose Schlusslicht spielt erstmals unter Neo-Coach Oliver Lederer. Unter dem ehemaligen Admira-Betreuer hoffen die Niederösterreicher auf den Trainer-Effekt. Lederer selbst wollte nach nur wenigen Tagen im Amt nicht allzu hoch greifen. Dennoch sah der 39-Jährige hoffnungsvoll nach vorne. “Wir versuchen, der Mannschaft ein Gesicht zu geben, das uns erfolgreich macht”, sagte Lederer.
Auf das große Experimentieren innerhalb der Mannschaft hat Lederer verzichtet. “Durch die Tatsache, dass ein neuer Trainer da ist, ist es für Spieler, die zuletzt nicht zum Zug gekommen sind, ein neuer Anreiz. Aber wir sind nicht da, um alles über den Haufen zu werfen. Es ist vieles gut gelaufen, auch wenn die Punkte nicht da sind”, meinte er im Rückblick auf die jüngsten Resultate. In denen agierte St. Pölten mitunter unglücklich.
Das 1:2 im Heimspiel gegen Altach bedeutete dennoch das Aus für Jochen Fallmann. Saisonübergreifend war es das zehnte Ligaspiel in Folge ohne Sieg, dazu kam die Niederlage in der ersten Runde des ÖFB-Cups. Neben Lederer wurde Markus Schopp als Co-Trainer verpflichtet. Das Duo soll die bei nur einem Zähler haltenden “Wölfe” wieder auf Kurs bringen. “Die ersten Tage waren sehr gut. Wenn du deiner Leidenschaft bei einem Bundesligaclub wieder nachgehen darfst, schlägt das Herz höher”, meinte Lederer.
Austrias Auftritt gegen Milan verfolgte Lederer natürlich. Allzu viele Schlüsse wollte er aber nicht ziehen. “Milan hat die eine oder andere Schwäche der Austria offenbart, es darf aber bezweifelt werden, ob wir die gleiche Qualität wie Milan haben.”
Beim Gegner will man den Rückschlag auf der internationalen Bühne so schnell wie möglich vergessen machen. “Wir müssen das Spiel beiseiteschieben, damit wir nicht in einen negativen Strudel hineinkommen”, sagte Rechtsverteidiger Florian Klein nach dem 1:5. Trainer Fink wollte auf eine Gesamtanalyse der Partie verzichten, sondern nur individuell Fehler ansprechen. Gegen St. Pölten soll der vierte Saisonsieg in der Liga eingefahren werden.
“Jetzt beginnt wieder der Alltag. Trotz des 2:2 gegen den WAC haben wir in der Meisterschaft einen positiven Trend”, erinnerte Fink an die drei Siege vor dem Remis gegen die Kärntner in der Vorwoche. Fünf Ligaspiele sind die Violetten bereits ungeschlagen. Sieben Punkte fehlen dennoch auf Tabellenführer Sturm Graz, drei auf den Zweiten Salzburg. Dass Lederer bei St. Pölten neues Leben entfachen könnte, ist den Austrianern bewusst. “Ein Trainerwechsel bringt immer neuen Schub”, sagte Fink.
Größere Sorgen bereiten dem Deutschen die Personalprobleme in der eigenen Abwehr. Heiko Westermann muss aufgrund einer Knöchelverletzung zumindest eine Woche aussetzen, sein Ersatzmann Alexandar Borkovic erlitt gegen Milan einen Muskelfaserriss. Abdul Kadiri Mohammed ist damit der einzig fitte Innenverteidiger im Kader, Neuzugang Ruan hat noch keine Arbeitsgenehmigung. Der Brasilianer soll im ÖFB-Cup nächsten Mittwoch in Vöcklamarkt debütieren. Gegen St. Pölten dürfte Tarkan Serbest die Rolle als Verteidiger ausfüllen. In die Start-Elf rotieren sollen David de Paula und Ismael Tajouri.