Die Parallelen sind schon auffällig: Salzburg hat in dieser Saison mit 14 Punkten genauso viele aus den ersten sieben Runden geholt wie in der vergangenen. Es gab je eine Niederlage (jeweils bei Sturm Graz), je zwei Remis (darunter in beiden Saisonen gegen Rapid) und je vier Siege.
Die Leistungskurve verläuft aber entgegengesetzt. Während Salzburg 2016 mit nur einem Punkt aus den ersten beiden Runden gestartet war, gab es zuletzt nur einen Punkt aus den letzten beiden Spielen. Vor dem Auftritt in Mattersburg (16.30 Uhr/live ORFeins, Sky) wartet der Meister schon drei Pflichtspiele auf einen Erfolg.
Es scheint, als hätten die Konkurrenten schnell die DNA der Elf von Trainer Marco Rose entschlüsselt. Der Deutsche hat im Vergleich zur Vorsaison die Grundordnung verändert. Während Óscar García im Frühjahr hauptsächlich in einem 4-4-2 mit zwei Sechsern spielte, vertraut Rose seit Saisonstart auf ein 4-4-2 mit Raute.
Noch gravierender ist eine andere Veränderung: Salzburg spielt wieder wesentlich zentrumsorientierter als noch unter dem Spanier. Es steckt also wieder viel mehr Ralf Rangnick im Spiel. Der Leipzig-Sportchef, der von 2012 bis 2015 für Österreichs Meister verantwortlich war, gilt ja als Verfechter des zentrumsorientierten Fußballs.
"Unser Ziel war, die Mitte zuzumachen", erklärte Rapid-Trainer Goran Djuricin nach dem 2:2 in Salzburg am vergangenen Sonntag. Das war seiner Mannschaft trotz 80-minütiger Unterzahl sehr gut gelungen. Wie überhaupt die Salzburger gegen alle Gegner Probleme hatten, denen es gelungen war, das Zentrum zu schließen.
"Es gibt Spiele, da sucht man Lösungen und findet sie. Da geht man in Führung, und dann entwickelt sich das Spiel von ganz alleine in die richtige Richtung", meint Rose. Die Statistik gibt ihm Recht: Nur wenn die Salzburger diese Saison das 1:0 erzielten, konnte gewonnen werden. Nur einmal reichte das erste Tor nicht, weil Aufsteiger LASK nach dem Rückstand nicht die Ordnung verlor.
Rose versucht, dem Trend entgegenzuwirken. Beim 1:1 am Donnerstag in der Europa League bei Guimarães wurde das Flügelspiel wieder mehr forciert. "Dadurch machen wir uns unberechenbarer. Aber die Passqualität im letzten Drittel wollen und können wir sicher noch erhöhen."
Heute wird dies auch notwendig sein. Denn in Mattersburg warten die Salzburger schon so lange wie in keinem anderen Bundesliga-Stadion, in dem man seit 2013 gespielt hat, auf einen Sieg, nämlich seit über vier Jahren. Seit dem Wiederaufstieg der Burgenländer vor zwei Jahren gab es drei Niederlagen und ein 0:0.