Auf der Homepage von Aston Martin gibt es eine eigene 007-Rubrik. Womöglich wird sich der britische Nobelkarossenhersteller, der James Bond schon viele extravagante Autos zur Verfügung stellte, künftig mit Red Bull an der Lizenz zum Siegen in der Formel 1 versuchen. Der Teamchef des Rennstalls von Dietrich Mateschitz heizte jedenfalls die Spekulationen um einen Einstieg bei Red Bull mächtig an.
"Wir haben ja schon eine Beziehung zu einem Motoren-Hersteller", sagte Christian Horner dem britischen Sender Sky Sports am Freitag in Singapur. Einen Namen nannte er im Fahrerlager den verdutzt reagierenden Kommentatoren nicht. Horner meinte aber mit einem verschmitzten Grinsen: "Man muss kein Raketenwissenschaftler sein, um draufzukommen."
Foto: REUTERS/ARND WIEGMANN Das Modell, das Aston Martin und Red Bull bereits gemeinsam entwickelten, mutet nahezu wie ein Raumschiff auf vier Rädern an, hat 1.000 PS, ist 400 Stundenkilometer schnell und trägt den Namen Valkyrie. Entworfen wurde es von keinem Geringerem als Adrian Newey, dem Design-Genie der Formel 1, der auch maßgeblichen Anteil an Sebastian Vettels vier Titeln in der Motorsport-Königsklasse von 2010 bis einschließlich 2013 mit Red Bull hatte. In derselben Zeit gewann der Rennstall mit Renault auch jeweils die Konstrukteurswertung.
Die Erfolgszeiten mit den Triebwerken von Renault, mit denen Red Bull seit 2007 unterwegs ist, sind aber vorbei. Offiziell tragen die Motoren seit 2016 den Namen eines Sponsors (Uhrenhersteller TAG Heuer).
Seit der Turbohybrid-Ära dominiert Mercedes, Ferrari schaffte heuer den Anschluss und kämpft mit Vettel gegen Silberpfeil-Star und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton um den Titel. Red Bull muss auf Strecken mit einer besonderen Charakteristik hoffen, die den Boliden von Daniel Ricciardo und Max Verstappen entgegenkommen, auf denen es aber auf die Motorenleistung weniger ankommt - wie auf dem Marina Bay Street Circuit in Singapur an diesem Wochenende.
Dort überraschte nun Horner mit seiner Aussage. "Ich denke, es wird ziemlich bald eine weitere Bekanntgabe geben, und es wird nicht Porsche sein", sagte er. Über einen Einstieg des deutschen Autobauers wurde auch immer wieder spekuliert. Um Honda, das als weitere Alternative nach der Renault-Ära bei Red Bull ab 2019 gehandelt wurde, gehe es auch nicht, versicherte Horner.
Offen ließ er auch, ab wann eine neue Partnerschaft gültig sein würde. Bis Ende 2018 läuft der Vertrag mit Renault noch, den die Franzosen nicht verlängern wollen, wie kolportiert wird. Red Bulls B-Team wechselt bereits in der nächsten Saison von Renault zu Honda. Bei allen Planungen kommt entscheidend hinzu, dass ab 2021 ein neues Motorenregelwerk in der Formel 1 greifen soll.