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ÖFB-Teamchef Rangnick hofft bei Fußball-EM auf fitte Spieler

18-10-2023, 15:08

Nach der Qualifikation für die Fußball-EM ist ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick bewusst, dass die Erfolgschancen bei der EURO 2024 in seinem Heimatland zu einem hohen Maß davon abhängen werden, welche Akteure fit sind.

"Wenn wir einigermaßen alle Spieler zur Verfügung haben, haben wir eine Mannschaft, die sich nicht nur zurecht qualifiziert hat, sondern dann glaube ich auch, dass wir richtig aufzeigen können in Deutschland", erklärte ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, dessen Vertrag sich durch das Erreichen der bereits bis Ende der Qualifikation für die WM 2026 verlängert hat. "Aber wenn man so viele Spieler ersetzen muss, wie wir es diesmal wieder mussten, dann wirkt sich das schon ein kleines bisschen auf die Qualität aus."

Ausfälle für ÖFB-Team auf manchen Positionen besser zu verkraften

Neun in diesem Jahr bereits in der ÖFB-Startelf aufgebotene Kicker fehlten, zudem fühlten sich Marcel Sabitzer und Christoph Baumgartner laut Rangnick in Baku nicht fit genug für einen Einsatz von Beginn an. Auch Patrick Wimmer erhielt drei Tage nach dem 2:3 gegen Belgien eine Pause. All das merkte man in den ersten 45 Minuten. "Es war wichtig, die drei Jungs zur Halbzeit bringen zu können", meinte der Teamchef. "Da hat man schon gemerkt, dass wir deutlich mehr Kontrolle hatten."

Das Experiment mit Florian Kainz, Romano Schmid und auch Alexander Prass als Linksverteidiger war davor nicht wirklich aufgegangen. Auf einigen Positionen könne das Team Ausfälle besser verkraften, auf anderen weniger gut, erklärte Rangnick. "Wir haben jetzt nicht die gleiche Breite wie Frankreich, Spanien oder auch Belgien etwa im Sturm." Deswegen hänge der Erfolg bei der EM auch davon ab, möglichst viele Akteure - "den Kern unserer Mannschaft", wie es Rangnick formuliert - zur Verfügung zu haben.

Burgstaller nach zahlreichen Ausfällen mit Comeback in ÖFB-Team

"Das soll überhaupt nicht die anderen schmälern. Ich war froh, dass die alle dabei waren", sagte Rangnick über Kaderergänzungen wie Rapids Marco Grüll und Matthias Seidl, die es schwer haben werden, auf den EM-Zug aufzuspringen. "Es war schon eine Ausnahmesituation jetzt in diesem Lehrgang." Sie gipfelte darin, dass sich der vier Jahre nach seinem Team-Rücktritt reaktivierte Guido Burgstaller bei seinem Aushilfs-Comeback in den Schlusssekunden mit Gelb-Rot vom Platz stellen lassen musste.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Österreicher ihre größte Schrecksekunde bereits überstanden. Belgien hätte bei seinem ebenfalls mühevollen 1:0-Sieg in Aserbaidschan ähnlich klare Torchancen zugelassen, erinnerte Rangnick. "Aber dass es in der letzten Minute war, war nicht gut für die Nerven." Weil Toral Bayramov den Ball völlig freistehend an die Außenstange setzte, blieb Sabitzer mit seinem verwerteten Elfmeter Österreichs Goldtorschütze. Wie die verletzt fehlenden David Alaba und Marko Arnautovic wird der Steirer in Deutschland seine dritte EM bestreiten.

ÖFB-Team vor Fußball-EM: "Alles machbar beim Nachbar"

Der Spruch "Alles machbar beim Nachbar" sei nicht ihm eingefallen, betonte Rangnick. "Ich bin bei uns eher für die Musik zuständig, für die Slogans eher die Marketingabteilung." Sein voller Fokus habe zuletzt auch noch nicht dem Turnier gegolten, sondern einem Sieg in Aserbaidschan. "Wir haben Mühe gehabt, das Spiel zu gewinnen", gestand der 65-Jährige. "Ich finde, dass Aserbaidschan eine sehr gute Mannschaft hat." Überhaupt sei die Quali-Gruppe F mit Belgien, Schweden, den Aseris und Estland "sicher eine der schwierigsten" gewesen.

"Sich da schon am vorletzten Spieltag für die EM zu qualifizieren ist alles andere als selbstverständlich - vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Spieler wir vorgeben mussten", betonte Rangnick. "Es ist eine außergewöhnliche Leistung gewesen von den Jungs in den letzten Wochen und Monaten." Abgeschlossen wird die Qualifikation für das ÖFB-Team am 16. November in Estland. Fünf Tage später kommt es als Jahresabschluss in Wien zu einem Testspiel-Duell mit EM-Gastgeber Deutschland.

(APA/Red)

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