Für das österreichische Tischtennis-Herren-Nationalteam sind die Team-Europameisterschaften in Luxemburg am Donnerstagabend mit einer herben Enttäuschung zu Ende gegangen. Die Titelverteidiger mussten beim 2:3 gegen Slowenien auch im dritten Spiel der Gruppenphase eine Niederlage hinnehmen und schied als Letzter in Pool B aus. Österreichs Damen schafften hingegen den Einzug ins Viertelfinale.
Beim Österreichischen Tischtennis-Verband (ÖTTV) ist man nach dem unerwartet frühen Aus geknickt. "Das war mehr als enttäuschend. Als Titelverteidiger hatten wir ein klares Medaillenziel. Es zeigt aber auch, wie eng die Dichte an der Spitze ist", kommentierte ÖTTV-Präsident Hans Friedinger das Ausscheiden.
Das Duell gegen Slowenien begann für die rot-weiß-rote Herren-Mannschaft denkbar ungünstig. Robert Gardos musste sich Bojan Tokic glatt 0:3 beugen. Stefan Fegerl konnte in weiterer Folge mit einem 3:0-Erfolg über Darko Jorgic ausgleichen. Altmeister Chen Weixing, der anstelle von Daniel Habesohn spielte, brachte die Österreicher anschließend dank eines Sieges über Deni Kozul (3:1) in Führung und wahrte damit die Aufstiegschancen.
Nachdem Bojan Tokic aber Fegerl im vierten Spiel besiegte und den zweiten Punkt für Slowenien fixierte, stand fest, dass die ÖTTV-Herren den Einzug in die K.o.-Phase fix verpassen. Das für Österreich bedeutungslose fünfte Match zwischen Gardos und Jorgic ging mit 3:1 an den Slowenen. Der gebürtige Ungar verlor damit auch das vierte seiner Einzel am Donnerstag. Die österreichische Herren-Equipe hätte zumindest 3:1 gewinnen und auf Schützenhilfe von Portugal hoffen müssen. Diese hätte es auch gegeben. Die Portugiesen schlugen die Slowakei in der Parallelbegegnung 3:1.
Am Vormittag waren die Österreicher der starken Mannschaft aus Portugal unterlegen, gaben dabei eine 2:1-Führung aus der Hand. Nach einer Niederlage von Gardos gegen Marcos Freitas gewannen Fegerl und Habesohn ihre Partien gegen Tiago Apolonia bzw. Joao Monteiro. Ein 2:3 von Fegerl gegen Freitas ließ die Portugiesen ausgleichen, ehe Gardos im entscheidenden fünften Einzel gegen Apolonia verlor. Der 38-Jährige war zwischenzeitlich sogar schon 2:0 vorne gelegen. Am Vortag hatte es für die ÖTTV-Herren eine 2:3-Niederlage gegen die Slowakei gesetzt.
Österreichs Damen mussten ohne Aushängeschild Liu Jia im letzten Spiel der Gruppe C gegen Spanien eine 2:3-Niederlage einstecken. Da den Österreicherinnen der Gruppensieg unabhängig vom Ausgang des Matches nicht mehr zu nehmen war, gönnte man der an einer leichten Rückenverletzung leidenden 35-Jährigen einen Tag Pause. Bei den ÖTTV-Damen fuhren Amelie Solja gegen Zhang Xuan und Sofia Polcanova gegen Galia Dvorak jeweils 3:0-Siege ein. Nach zwei 1:3-Niederlagen von Karoline Mischek gegen Maria Xiao und Zhang sowie einem 1:3 von Solja gegen Sara Ramirez mussten sich die Österreicherinnen jedoch geschlagen geben. Am Mittwoch hatte die österreichische Equipe die Ukraine (3:1) und Portugal (3:2) besiegt. Gegner im Viertelfinale am Freitag (10.00 Uhr) ist die Mannschaft aus den Niederlanden.