Es hätte eine magische Europacupnacht für die Wiener Austria werden sollen, angerichtet war dazu jedenfalls: Zum Auftakt der Gruppenphase ein Heimspiel gegen einen internationalen Traditions- und Spitzenklub wie den AC Milan, dazu ein gut gefülltes Ernst-Happel-Stadion, wo die Vorfreude auf das erste Duell mit den “Rossoneri” aus Italien unter den 31.400 Fans spürbar war.
Doch es dauerte keine zehn Minuten, bis aus dem erhofften Traumspiel, ein violetter Albtraum wurde. Der prächtig aufgelegte Hakan Çalhanoğlu hatte erst ein Zuspiel von Nikola Kalinić per Direktabnahme im langen Kreuzeck versenkt (7.) und drei Minuten später André Silva bedient, der nur noch einschieben musste. Beide Male hatte Austria-Schlussmann Osman Hadžikić keine Abwehrchance.
Sollte nach einem kurzen Aufflackern von Wiener Offensivbemühungen noch jemand an ein violettes Wunder geglaubt haben, so sorgte Milan nach knapp 20 Spielminuten für die endgültige und frühe Vorentscheidung: Wieder schickte Çalhanoğlu Silva, wieder enteilte der Portugiese der Austria-Defensive, wieder ließ er Hadžikić aus kurzer Distanz keine Chance.
Austria reizt Milan, die “Rossoneri” schlagen zurück
Mit der komfortablen Führung hatten die Gäste aus Italien dann vorerst genug, die erste Hälfte ging ohne weitere Aufreger ihrem Ende zu. Nach der Pause betrat die Austria den Platz mit dem Willen zur Schadensbegrenzung und wurde prompt mit einem Erfolgserlebnis belohnt: Der für den verletzten Heiko Westermann eingewechselte Alexandar Borković kam in der 47. Minute nach einem Eckball von Raphael Holzhauser zum Kopfball und bezwang Milans Tormann-Supertalent Gianluigi Donnarumma aus kurzer Distanz.
Dem violetten Aufbäumen den Garaus machte aber wenig später einmal mehr ein Fehler in der Defensive: Nach einem kurz abgespielten Abstoß vertendelten die “Veilchen” den Ball, Franck Kessié steckte auf Silva durch und der Stürmer machte seinen Triplepack perfekt (56.). Sieben Minuten später, der große Auftritt des gerade eingewechselten Suso: Der Spanier knallte aus gut 25 Metern einfach drauf und versenkte die Kugel zum 5:1 aus Milan-Sicht.
Sturm, Regen und ein übermächtiger . Dem weht zum -Auftakt ein rauer Wind entgegen.
— David Mayr (@dm_1510)
In der letzten halben Stunde schalteten die “Rossoneri” dann wieder einen Gang zurück, die Austria war gebrochen und konnte nach vorne keine Gefahr mehr ausstrahlen. Am Ende kassierten die Wiener eine auch in dieser Höhe verdiente Niederlage gegen einen AC Milan, der nur sporadisch wirkte, als würde er alles aus sich herausholen müssen.