Der Mittwoch hat für Salzburg den Start in die Champions League Saison 2023/24 im Gepäck. Die Mozartstädter müssen zu Beginn gegen Benfica Lissabon ran.
Der Start in die fünfte Champions-League-Saison hält für Red Bull Salzburg ein ebenso interessantes wie schweres Los bereit. Mit Benfica Lissabon warten am Mittwoch (21.00 Uhr/live ServusTV, Sky, DAZN) auswärts Portugals Adler, die sich just unter Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt im Höhenflug befinden. Trainer Gerhard Struber hofft, Portugals Rekordmeister (38) zu überrumpeln. "Wir wollen mit unserer Wucht und unserer Power so stark sein, dass wir Benfica überraschen."
Salzburg-Coach lobt Schmidt
Ob diese Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten. Schließlich war es Schmidt, der von 2012 bis 2014 mit seinem pressingintensiven Kick den Grundstein für die Marke Salzburg legte. "Wie Roger das zusammengestellt hat, welche Idee von Fußball er hat und wie er das umsetzt, ist absolut großartig und wird uns vor eine ganz große Aufgabe stellen", sagte CL-Debütant Struber über den deutschen Kollegen, dem die "Benfiquistas" nach Meistertitel und CL-Viertelfinale (Gesamt-3:5 gegen den späteren Finalisten Inter Mailand) zu Füßen liegen. Struber sprach von "Trainerideen, die gewisse Ähnlichkeiten haben. Das könnte ein Abnützungskampf auf sehr hohem Level werden."
Schmidt wollte sich unmittelbar vor dem Spiel nicht mit der Vergangenheit aufhalten. "Es ist lange her, ich war dazwischen in Deutschland, China, den Niederlanden. Ich habe natürlich sehr gute Erinnerungen, es war eine tolle Gruppe. Aber das ist Geschichte", gab der 56-Jährige in der Pressekonferenz am Dienstag an. "Für mich ist wichtig, dass wir bereit für ein Topspiel in der Champions League sind."
Salzburg vor Benfica-Spiel Remis
Das will Salzburg auch sein. Das 2:2 gegen Sturm Graz am vergangenen Samstag mag als Härtetest gegolten haben, der Prüfstein Benfica ist freilich von ganz anderer Qualität. "Sie haben eine junge, hungrige Mannschaft, die im Sommer noch mit etlichen arrivierten Spielern, unter anderem mit zwei Weltmeistern, verstärkt wurde", meinte Struber im Hinblick auf den personell gut ausbalancierten Gegner. Die beiden argentinischen Weltmeister Angel di Maria und Kapitän Nicolas Otamendi (beide 35 Jahre) gehören ebenso zum Personal wie die Mittelfeldakteure Orkun Kökcü (22) und Joao Neves (18) oder der 19-jährige Innenverteidiger Antonio Silva. Letzterer ist so manchem Salzburger noch von der 0:6-Abfuhr gegen Benfica im Youth-League-Finale 2022 in Erinnerung.
"Individuell hohe Qualität und ein irrsinnig gutes taktisches Verständnis", zeichneten das A-Team der internationalen Talenteschmiede aus. "Wir sind zwar Außenseiter, wollen aber mutig und smart spielen", stellte Struber fest und versprach: "Wir werden all in gehen." Seiner Truppe traute der 46-Jährige selbstredend auch einen Sieg zu. "Es wäre natürlich schön, wenn wir in der Champions League auswärts wieder einmal gewinnen könnten. Der letzte Sieg ist ja schon einige Zeit her", erklärte er. Der zweite von bisher zwei CL-Siegen in der Fremde (12 Spiele) datiert vom 1. Dezember 2020. Damals setzte man sich bei Lok Moskau mit 3:1 durch.
Estadio da Luz Austragungsort von Duell Benfica-Salzburg
So wie Struber blickt auch Tormann Alexander Schlager seinem Debüt in der Königsklasse entgegen. Und das vor imposanter Kulisse im rund 65.000 Zuschauer fassenden Estadio da Luz, für die EM 2004 errichtet. "Benfica ist eine Mannschaft sehr ähnlich der unseren, wird uns auch Möglichkeiten geben, um im Pressing Bälle zu erarbeiten", prophezeite der ÖFB-Teamspieler. "Sie haben gern den Ball, sind aber auch sehr pressingorientiert und werden uns sehr früh unter Druck setzen. Wir müssen uns etwas zutrauen.
Welche Elf Struber aufbietet, wird nicht zuletzt von medizinischen Fragen abhängen. Während Innenverteidiger Strahinja Pavlovic nach einer Erkrankung gegen Sturm noch fehlte, dürfte der Serbe diesmal wieder mit von der Partie sein. Ob er an der Seite von Oumar Solet die Defensivzentrale bildet, war am Dienstag aufgrund einer Oberschenkelblessur des Franzosen aber noch fraglich. Auch der Einsatz von Lucas Gourna-Douath im defensiven Mittelfeld wackelt leicht, er schlägt sich mit einem Knöchelproblem herum. Struber wollte erst kurzfristig entscheiden, wie er am Dienstag vor dem Abflug betonte.