Nach einem überaus turbulenten Match in der Fußball-Bundesliga sind der SK Rapid Wien und der WAC mit einem 3:3 (2:0)-Remis auseinandergegangen.
Martin Moormann hatte die numerisch unterlegenen Wiener am Samstag in der 84. Minute noch in Führung geschossen, in der 97. Minute schlug Thomas Sabitzer für die Kärntner zu. Für den Umschwung hatte in der zweiten Hälfte ein Elfmeter samt Platzverweis gesorgt.
3:3-Remis in Wien Hütteldorf: WAC traf mit Schlusspfiff
Fally Mayulu (29.) und Leopold Querfeld (41.) zeichneten nach einem fahrigen Beginn der Hütteldorfer für eine trotzdem leistungsgerechte 2:0-Pausenführung verantwortlich. Nach der Pause kippte die Partie nach einem Elfmeterpfiff und Rot für Rapids Terence Kongolo. Mohamed Bamba stellte mit einem Doppelpack (69./Elfmeter, 77.) zunächst auf 2:2, der Kopfball des eingewechselten Moormann brachte jedoch wieder Rapid in Front. Für den Endstand sorgte Sabitzer aus kurzer Distanz nach einem hohen Ball in den Strafraum. Rapid ist damit in der Tabelle weiter Sechster, der WAC Achter. Die Wolfsberger warten seit sechs Runden auf den zweiten Saisonsieg.
Abwehr-Neuzugänge von Rapid liefen erstmals im Pflichtspiel auf
Bei Rapid liefen die Abwehr-Neuzugänge
Neraysho Kasanwirjo und Kongolo erstmals in einem Pflichtspiel auf. Weil
Maximilian Hofmann angeschlagen fehlte, übernahm Marco Grüll das
Kapitänsarmband. Anstelle von Guido Burgstaller agierte Mayulu als
Sturmspitze. Aufseiten des Gegners beorderte Trainer Manfred Schmid
Mario Leitgeb und Sabitzer auf die Bank, Thierno Ballo war angeschlagen.
Für das Trio spielten Ervin Omic, Augustine Boakye und Rapid-Leihgabe
Bernhard Zimmermann.
Schweigeminute für verstorbenen Ex-Rapidler
Nach einer Schweigeminute für den
verdienstvollen Ex-Rapidler Leopold Grausam, der am Freitag vor einer
Woche verstorben war, nahm die Partie schnell Tempo auf. Defensiv
sicherer, im Passspiel genauer und nach vorne giftiger wirkte zunächst
der WAC. In der 5. Minute tauchte Bamba alleine vor Niklas Hedl im
Rapid-Tor auf, schoss aber in die Wolken. Die etwas nervös wirkenden
Hausherren kamen das erste Mal durch einen unbeabsichtigten Kopfball von
WAC-Verteidiger Scott Kennedy, der in der 21. Minute an die Latte
klatschte, gefährlich in den gegnerischen Strafraum.
Zweiter Liga-Treffer für Mayulu
Acht Minuten
später war es aber Mayulu, der nach Sattlberger-Zuspiel ansatzlos von
der Strafraumgrenze ins linke Eck traf. Für den jungen Franzosen war es
der zweite Liga-Treffer - für die Grün-Weißen im Kollektiv so etwas wie
ein gelöster Knoten. Vor der der Pause erspielte sich Rapid noch eine
Vielzahl an Möglichkeiten. Eine davon verwertete Querfeld nach einer
Grüll-Ecke. Der Innenverteidiger stand komplett alleine, der Ball traf
ihn mehr am Bein als umgekehrt. Auch Nicolas Kühn (Linksschuss/34.),
Roman Kerschbaum (Kopfball/35.) oder nochmals Mayulu (43.) hätten
anschreiben können.
Sehenswerte Kombinationen bei wachsendem Selbstvertrauen
Nach der Pause kam aufseiten Rapids Lukas
Grgic (für Kerschbaum eingewechselt) zu seinem Debüt, Querfeld (52.)
wenig später per Kopf zur nächsten Chance. Aus dem wachsenden
Selbstvertrauen entsprangen teilweise sehenswerte Kombinationen. Kühn
legte nach Seidl-Pass den Turbo ein und einen Stanglpass in die Mitte,
wo Grüll versemmelte. Für einen abrupten Stimmungswechsel sorgte in der
65. Minute Schiedsrichter Alan Kijas, der nach einem Foul von Kongolo an
Boakye auf Elfmeter für den WAC entschied und dem Rapid-Abwehrmann auch
noch die Rote Karte zeigte. Obwohl dieser nicht der letzte Rapidler im
Strafraum war. Bamba verwandelte sicher.
Rapid kassierte den Ausgleich
Numerisch unterlegen und
ohne den physisch starken Kongolo im Abwehrzentrum kassierte Rapid nach
einer Kombination über Kennedy, Boakye und Bamba den Ausgleich. Der
21-Jährige überwand Hedl per Kopf. Rapid gab allerdings nicht auf. Nach
einer Freistoßflanke von Jonas Auer stand der für Kongolo eingewechselte
Moormann goldrichtig und netzte per Kopf ein. In der langen
Nachspielzeit war es schließlich mit Sabitzer ein weiterer
Einwechselspieler, der den Endstand lieferte.