Zum Abschluss des Jahres plant der ÖFB ein Testspiel des Nationalteams gegen Deutschland in Wien. Linz darf unterdessen auf ein weiteres Länderspiel im September hoffen.
Nach dem Auftaktdoppel der gegen Aserbaidschan und Estland stehen die Chancen nicht schlecht, dass bereits Anfang September ein Testspiel in der neuen Raiffeisen Arena in Linz gespielt wird. Gegner dürfte die Republik Moldau sein. Als Jahresabschluss soll es laut APA-Informationen am 21. November im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Deutschland gehen.
ÖFB-Team will "europäische Topnation" nach Wien holen
Bernhard Neuhold wollte dieses Programm noch nicht endgültig bestätigen. "Wir haben den Plan, im November eine europäische Topnation nach Wien zu holen", erklärte der Geschäftsführer der ÖFB Wirtschaftsbetriebe GmbH gegenüber der APA - Austria Presse Agentur. "Derzeit laufen aber noch Detailgespräche." Im Vorjahr hatten die Österreicher im letzten Länderspiel des Jahres in einem Test in Wien Europameister Italien mit 2:0 besiegt.
Nächstes Heimspiel in EM-Quali gegen Belgien in Wien
Die nächsten
EM-Quali-Partien steigen im Juni in Brüssel gegen Belgien (17.) und in
Wien gegen Schweden (20.). In der Vorbereitung auf das folgende
Gastspiel am 12. September in Schweden sei es laut Neuhold der explizite
Wunsch von Teamchef Ralf Rangnick gewesen, gegen keinen übermäßig
starken Gegner zu testen. Es soll ein "Probegalopp" werden, bei dem
Rangnick auch die Mannschaft noch ein wenig durchmischen könne. Als
Kontrahent hat der ÖFB Moldau, 2021 auch Gegner in der WM-Qualifikation, im Visier.
Geplanter
Spieltermin ist der 7. September, offen ist der Standort. "Die
Wahrscheinlichkeit ist durchaus hoch, dass wir in Linz spielen", sagte
Neuhold. Man wolle aber die Erfahrungen aus beiden Auftaktspielen des
Jahres abwarten, bevor man eine endgültige Entscheidung treffe. Das
Teamcamp im September wird definitiv erneut in Windischgarsten in
Oberösterreich über die Bühne gehen. Darauf hat sich der Verband ebenso
wie für die Vorbereitung auf das Belgien-Spiel im Juni bereits
festgelegt.
Auch EM-Quali-Spiel gegen Beglien wahrscheinlich in Wien
Das Heimspiel gegen Belgien am 13. Oktober wird aller Voraussicht nach in Wien stattfinden. Endgültig nennen muss der ÖFB das Stadion im Juni. "Es ist die sechste von acht Partien in der Quali, es kann schon ein echtes Finale um die EURO werden", meinte Neuhold. "Es könnte durchaus realistisch sein, dass wir da das Happel-Stadion füllen und damit dort eine gute Atmosphäre schaffen."
Das Alleinstellungsmerkmal des größten Stadions des Landes bleibt sein Fassungsvermögen von 48.500 Zuschauern. Halbvoll kommt im weitläufigen Happel-Oval aber wenig Stimmung auf. Für das Heimspiel gegen Schweden hatte der ÖFB daher auch Gespräche mit Rapid geführt. Trotz einer Absage wegen notwendiger Rasenpflegemaßnahmen, die es zuvor auch schon aus Salzburg gegeben hatte, will man bezüglich einer möglichen Bespielung des Allianz Stadions (24.000 Sitzplätze) weiter im Dialog bleiben.
Viel Lob für Linz nach Länderspiel-Comeback
"Wenn wir
auch das Rapid- und das Salzburg-Stadion zur Verfügung hätten, wäre das
eine wesentliche Erweiterung unserer Möglichkeiten", sagte Neuhold.
Letztendlich sei es aber Sache der Vereine, die Eigentümer der Stadien
sind. In Salzburg etwa ist die intensive Bespielung des Rasens ein
Dauerthema. Neuhold geht daher nicht davon aus, dass in der Red Bull
Arena 2023 ein Länderspiel steigt.
Klagenfurt hätte eine ähnliche Größe (30.000), ist aber schwierig zu füllen. Am 30. April steigt im Wörthersee-Stadion das ÖFB-Cupfinale.
"Vom ganzen Umfeld her ist es ein wunderbarer Standort. Es war aber in
der Vergangenheit zumeist schwer, die regionale Bevölkerung entscheidend
zu mobilisieren", erklärte Neuhold. Bleibt Linz, wo es dieses Problem
beim Länderspiel-Comeback nach mehr als zehn Jahren nicht gab. "Für uns
ist das ein sehr wertvoller Standort, auch für die Zukunft", betonte
Neuhold.
Die Generali-Arena der Wiener Austria sei für Länderspiele aktuell "nicht im unmittelbaren Fokus". In Innsbruck sei die Kapazität in Kombination mit den verfügbaren Hospitality-Flächen der limitierende Faktor, in Graz (ebenfalls 15.000) sind es primär die VIP-Räumlichkeiten. "Wir haben gegenüber Sturm immer wieder unseren Standpunkt deponiert, dass wir einen Ausbau der Infrastruktur, vor allem in der Hospitality, in der Merkur-Arena befürworten würden", sagte Neuhold. Der Club sei aber nur Mieter, das Stadion steht im Eigentum der Stadt und wird von der Messe Graz betrieben.
Der Bau einer
weiteren für das A-Nationalteam tauglichen Arena ist in den nächsten
Jahren in Österreich nicht absehbar. Für das Frauen- oder das U21-Team
kämen laut Neuhold aber Stadien dazu, die nutzbar sein könnten - etwa
jenes von Blau-Weiß Linz. Auch die Hohe Warte der Vienna könnte zeitnah
weiterentwickelt werden. Dazu werden in Graz bereits Standorte für ein
zweites Stadion für den GAK geprüft. Neuhold: "Wir sind dankbar für jede
Fußballinfrastruktur, die entsteht - im Großen wie im Kleinen."
Der weitere Spielplan des österreichischen Fußball-Nationalteams in diesem Jahr:
-
17. Juni: EM-Qualifikation in Brüssel gegen Belgien
-
20. Juni: EM-Qualifikation im Ernst-Happel-Stadion in Wien gegen Schweden
-
7. September: Testspiel (voraussichtlich in Linz gegen Republik Moldau)
-
12. September: EM-Qualifikation in Schweden (voraussichtlich in Solna bei Stockholm)
-
13. Oktober: EM-Qualifikation gegen Belgien (voraussichtlich in Wien)
-
16. Oktober: EM-Qualifikation in Aserbaidschan (voraussichtlich in Baku)
-
16. November: EM-Qualifikation in Estland (voraussichtlich in Tallinn)
-
21. November: Testspiel (voraussichtlich im Ernst-Happel-Stadion in Wien gegen Deutschland)