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Neuzugänge bei Rapid: Wiener hoffen nach Blutauffrischung auf Neubeginn

9-09-2017, 16:28

In Wien-Penzing ist es nach einigen Turbulenzen zuletzt wieder ruhiger geworden. “Ich glaube, die Länderspielpause hat jedem gut getan”, meinte Cheftrainer Goran Djuricin vor dem Bundesliga-Hit gegen Salzburg am Sonntag. Von Berisha und Petsos zeigte sich der 42-Jährige angetan. “Die zwei Spieler haben das Niveau des Trainings enorm gehoben”, sagte Djuricin. “Es weiß auch jeder, dass es jetzt noch schwerer ist, in den Kader zu kommen Woche für Woche.”

Bickel: “Spielerwechsel waren so nicht geplant”

Bis zu dieser Bestandsaufnahme sei es eine arbeitsreiche Zeit gewesen, bekannte Bickel. “Aber ich glaube auch, dass wir von Anfang an immer klar gesagt haben, dass wir das ausnützen werden diese Saison bis Ende August.” Dass es letztlich doch zu einer Reihe von Spielerwechseln gekommen ist, sei so nicht geplant gewesen. Bis zu einem gewissen Grad habe man im Sommer auf nicht vorhersehbare Situationen reagieren müssen.

“Es steht mit den Verletzten im Zusammenhang, natürlich auch mit dem großen Kader und natürlich mit der einen oder anderen Anfrage, die es schon auch gegeben hat für unsere Spieler. Du kannst das nicht in jeder Saison so ausnützen wie jetzt”, meinte der Schweizer. Trotzdem habe man ein vorrangiges Ziel, den Kader zu reduzieren, und zwar auf 23 fitte Spieler, erreicht.

Rapid für alle Eventualitäten gerüstet

Bickel betonte, dass Rapid durch gründliche Vorarbeiten für alle Eventualitäten gerüstet gewesen sei. So habe nach dem Abgang von Innenverteidiger Maximilian Wöber, der für knapp 7,5 Millionen Euro zu Ajax Amsterdam wechselte, mit Lucas Galvao ein probater Ersatzmann quasi parat gestanden. “Wir wussten, dass wir dort einen spielstarken, schnellen Verteidiger möchten für unser Spiel”, sagte Bickel über den Brasilianer, der bei Altach noch die linke Außenbahn beackerte.

Berisha sei wegen seiner Schnelligkeit, seiner Energie und seiner Kratzbürstigkeit die gesuchte Verstärkung im Angriff. “Ich denke, dass wir jetzt viel mehr Optionen haben und auch kreativer auftreten können”, stellte Djuricin fest. Auch den Norweger habe man schon länger auf der Rechnung gehabt.

Rückkehrer Petsos schließlich habe in das Anforderungsprofil für einen defensiven Zentrumsspieler gepasst. “Wir haben immer gesagt, sollte Mocinic nicht so schnell zurückkommen, dann brauchen wir dort auch eine gewisse Sicherheit. Das hat sich dann vor allem verstärkt durch den Ausfall von Dibon und den Verkauf von Wöber, weil es musste ein Spieler sein, den man zur Not auch in der Innenverteidigung einsetzen kann”, erklärte Bickel.

Talent aus dem eigenen Nachwuchs: Dejan Ljubicic

Dass Rapid mit Dejan Ljubicic auch ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs für die besagten Positionen hat, habe Petsos nicht überflüssig gemacht. “Ich glaube, dass wir im Zentrum einen Spieler gebraucht haben, der Routine hat, der Ruhe hat”, entgegnete Djuricin. Ljubicic werde “ganz sicher die Zukunft gehören”, meinte Bickel, zunächst brauche der 19-Jährige aber regelmäßige Spielpraxis. Daher bleibt die Kooperation mit Wiener Neustadt vorerst aufrecht.

Mit Roman Mählich, dem Trainer des Erste-Liga-Vereins, sei vereinbart, “dass wir uns am Anfang jeder Woche hören und dann entscheiden, ob er bei Wiener Neustadt spielen wird oder bei uns”, erläuterte Djuricin. “Ich möchte das so handhaben, dass er entweder bei uns spielt oder bei ihnen und wenn möglich nicht auf der Bank sitzt.”

Vielleicht nur eine Randnotiz, aber eine mit handfesten Konsequenzen, ist der Umstand, dass die Sommer-Neuzugänge – Boli Bolingoli, Petsos, Berisha und Galvao – jeweils einen ausländischen Pass haben. Wenn Rapid weiter am Österreicher-Topf partizipieren will, wartet auf Djuricin daher wiederkehrend die harte Entscheidung, wen er auf die Tribüne setzt.

Peschek: “Rapid will speziell für den eigenen Nachwuchs Perspektiven bieten”

“Grundsätzlich stehen wir dazu, dass wir speziell für den eigenen Nachwuchs Perspektiven bieten wollen. Der Österreicher-Topf ist an sich in der Budgetplanung auch berücksichtigt”, sagte Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek. “Gebe es eine Notsituation”, würde man jedoch darüber diskutieren, von diesem Pfad abzukommen.

Nur sechs Legionäre sind gemäß der Vereinbarung auf dem Spielbericht erlaubt. Auf Basis der bisherigen Einsatzminuten drängt sich die Prognose auf, dass in Zukunft Ehrenkapitän Steffen Hofmann, der am Samstag seinen 37. Geburtstag feierte, öfter der untätige siebente sein könnte.

(apa/red)

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