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Harte Kritik an FIFA von EU-Parlamentariern

22-11-2022, 09:58

Der Weltfußball-Verband FIFA und der umstrittene WM-Gastgeber Katar wurden von EU-Parlamentariern heftig kristisiert.

Die liberale Politikerin Katalin Cseh sprach bei einer Debatte am Montagabend im EU-Parlament von der "Weltmeisterschaft der Schande". Miguel Urbán, Mitglied der Linksfraktion, sprach sich für einen Boykott der Veranstaltung aus. Sozialdemokrat Niels Fuglsang forderte FIFA-Präsident Boss Gianni Infantino zum Rücktritt auf.

Heftige Kritik an FIFA und WM-Gastgeber Katar

Stella Kyriakides, die für die EU-Kommission an der Debatte teilnahm, sagte, Katar sei auf seinem Weg der Menschenrechte noch nicht am Ende. "Zahlreiche Herausforderungen bleiben bestehen", meinte sie in der Debatte. Homosexualität sei verboten, Arbeiter seien gestorben, Löhne nur zum Teil oder gar nicht ausgezahlt worden. Sie betonte aber auch, es habe Verbesserungen gegeben, wie etwa einen Mindestlohn für Arbeiter.

Rückendeckung für die gab es lediglich aus dem rechten Lager. Der AfD-Politiker Nicolaus Fest sagte: "Wenn in Rom, verhalte Dich wie die Römer. Das sollten wir auch Katar zugestehen." Sein Parteikollege Maximilian Krah teilte mit, man müsse respektieren, dass Katar keine Regenbogensymbole im Stadion haben wolle.

Abgeordnete Aubry zog "One Love"-Armbinde an

Als Protest hatte die Abgeordnete Manon Aubry die "One Love"-Armbinde während ihrer Rede angezogen. Es sei eine Schande, die Armbinde nicht zugelassen zu haben, sagte die Politikerin der Linken-Fraktion. Die FIFA hatte mit Strafen gedroht, sollten WM-Kapitäne die "One Love"-Armbinde bei den Spielen trafen. Aubrys liberale Kollegin Abir Al-Sahlani warf Katar Rassismus vor. "Wenn sie Europäer wären, würde es diese Behandlung nicht geben", sagte sie mit Blick auf Gastarbeiter in Katar. Diese gebe es, weil sie Asiaten und weil sie arm seien.

Am Donnerstag stimmt das EU-Parlament über eine Resolution zur Weltmeisterschaft ab. Die Redebeiträge könnten einen Vorgeschmack liefern, auf welche Position sich das Parlament verständigt.

(APA/Red)

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