Red Bull Salzburg ist nach einem 0:4 am Mittwoch bei AC Milan international im Frühjahr in der Zwischenrunde der Europa League vertreten.
Es ist nicht der erträumte Aufstieg ins Achtelfinale der Fußball-Champions-League geworden. Altmeister Olivier Giroud (14., 57.), Rade Krunic (46.) und Junior Messias (91.) sorgten für einen letztlich verdienten Sieg der Hausherren, die erstmals seit 2014 wieder unter den Top 16 der Königsklasse stehen.
Niederlage für Salzburg gegen AC Milan
Salzburg, das mit einem Sieg den zweiten CL-Achtelfinalaufstieg in Folge fixiert hätte, im Falle einer Niederlage bei einem gleichzeitigen Sieg Dinamo Zagrebs bei Chelsea aus allen Bewerben ausgeschieden wäre, belohnte sich für mehrere gute Chancen in der ersten Hälfte nicht, wurde beinhart für defensive Unordnung bestraft und hatte nach Milans 2:0 quasi mit Wiederanpfiff keine Mittel mehr, um die Partie noch zu drehen. Als Gruppendritter hinter Chelsea (13) und Milan (10) belegen die "Bullen" mit 6 Punkten noch vor Zagreb (4) Platz drei in Gruppe E.
Salzburg wurde von rund 4.000 Fans angefeuert
Angefeuert von rund
4.000 Fans - und damit einer in der Red-Bull-Ära historischen Zahl bei
Auswärtspartien - versuchte Salzburg im mit mehr als 70.000 Zuschauern
besetzten San Siro wie schon im Hinspiel mit seinem Pressing
orientierten Pfeif-drauf-Ansatz Druck zu machen. Milan hatte das Heft
prinzipiell in der Hand, lancierte schon zu Beginn mehrere Angriffe samt
eines Schusses von Theo Hernandez an die Stange des langen Ecks (3.)
und das 1:0 durch Giroud. Der Franzose profitierte dabei von schlechter
Zuordnung, konnte infolge eines Eckballs aus wenigen Metern einnicken.
Fast jeder Angriff Milans von Gefahr geprägt
Fast
jeder Angriff Milans strahlte Gefahr aus. Vor allem, wenn es über die
linke Seite ging, wo Kapitän Hernandez und Rafael Leao ein kaum zu
bändigendes Tandem bildeten. So wie in der 26. Minute, als das
vermeintliche 2:0 durch Giroud wegen Abseits aberkannt wurde. Oder in
der 40., als Rafael Leao im letzten Moment vom Ball getrennt wurde.
Salzburg präsentierte sich nicht harmlos
Salzburg
präsentierte sich aber alles andere als harmlos, verwandelte die sich
bietenden Räume mehrmals in gute Chancen. Bei der ersten wurde Maurits
Kjaergaard geblockt (11.). Direkt nach dem Tor war es Junior Adamu, der
aus der Drehung erst direkt Goalie Ciprian Tatarusanu anschoss und dann
mit einem Fersler scheiterte (17.). Später traf noch Kjaergaard mit
einem Weitschuss daneben (38.), Luka Sucic (38.) und Adamu (45.) prüften
jeweils Tartarusanu. Dazu kam eine umstrittene Rettungsaktion im
Strafraum gegen Noah Okafor. Der VAR sah aber keine Veranlassung, Schiri
Mateu Lahoz zum Bilderstudium aufzufordern (29.).
Pausenpfiff brachte Erlösung
Der Pausenpfiff
brachte auch die "Erlösung" für Innenverteidiger Oumar Solet. Der
Franzose, der sich zuletzt mit Oberschenkelproblemen herumplagte und für
Mittwoch fraglich schien, war im Vergleich zum jüngsten 1:2 gegen
Chelsea die einzige Änderung in der Jaissle-Elf gewesen. Der
Oberschenkel sollte nicht halten, zur Halbzeit musste er Bernardo Platz
machen.
Der Brasilianer war genau 46 Sekunden im Spiel, als es zum
zweiten Mal im eigenen Tor "klingelte". Neuerlich wirkte die letzte
Verteidigungslinie, diesmal nach einer Flanke, ungeordnet. Bernardo
selbst kam gegen Giroud ebenso wenig zum Kopfball wie Dedic, der
Routinier leitete geschickt weiter auf den verwaisten Krunic, der
ebenfalls mit Köpfchen aus wenigen Metern traf.
Erinnerungen an den 8. März
Nach nicht einmal einer Stunde wurden dann Erinnerungen an den 8. März wach, als Salzburg im CL-Achtelfinalrückspiel bei den Bayern mit 1:7 untergegangen war. Giroud staubte nach einem geblockten Versuch Rafael Leaos ab, den Gästen drohte eine neuerliche Abfuhr. Der extrem spielfreudige Rafael Leao traf vorerst nur die Latte (66.), in der Nachspielzeit war "Joker" Junior Messias dann nach Assist von Giroud doch noch zur Stelle. Für Salzburg gab es noch einen Roller Dijon Kameris auf Tartarusanu (67.) sowie Schüsse von Kjaergaard (71.) und Sucic (78.), Letzterer sehr knapp daneben.