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Denifl: "Mir wurde nichts geschenkt"

7-09-2017, 12:52

Der Plan von Stefan Denifl bei der Spanien-Rundfahrt ist voll aufgegangen. Der Tiroler wollte sich auf die schwierigen Bergetappen in der dritten Woche konzentrieren und feierte am Mittwoch prompt den bisher größten Erfolg seiner Rad-Karriere. Dass er ihn bei einer enorm schwierigen Bergankunft einfuhr, freute den Jungvater besonders.

"Ich wollte in der letzten Woche auf einem Niveau sein, um eine Etappe gewinnen zu können. Dass es wirklich geklappt hat, ist fantastisch", freute sich der Stubaier nach dem Erfolg in Los Machucos. Er distanzierte im extrem steilen Schlussanstieg zunächst seine vier Fluchtgefährten und hielt im Finish die von Lokalmatador Alberto Contador angeführten Verfolger in Schach. Der Erfolg sei auch angesichts des Etappenverlaufs sehr speziell, meinte der Gewinner der Österreich-Rundfahrt gegenüber der APA. "Im Finale haben alle die Messer ausgepackt, mir wurde nichts geschenkt."

Zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel habe er Contador gesehen - eine Funkverbindung hatte Denifl zu diesem Zeitpunkt nicht mehr. "Ich habe gewusst, ich muss bis zum letzten Kilometer kommen, dann gibt es eine kleine Abfahrt", sagte er. Es gelang und Denifl fuhr den ersten Vuelta-Tagessieg eines Österreichers seit 82 Jahren mit 28 Sekunden Vorsprung ein. "Ich habe immer gewusst, dass ich es draufhabe." Contador muss auf einen Etappenerfolg bei seiner Abschiedstour hingegen weiter warten.

Auch der Gesamtführende Chris Froome gratulierte dem Team Aqua Blue via Twitter zum ersten Sieg in einer der drei großen Rundfahrten. Team-Besitzer Rick Delaney meinte, er habe nicht einmal in seinen kühnsten Träumen an einen Sieg beim Grand-Tour-Debüt gedacht. "Die letzten sieben Kilometer waren wie eine Wand. Dass uns Contador und Froome jagen und nicht einholen, das ist einfach surreal", erklärte der Ire.

Mit seinem Husarenritt weckte Denifl auch Hoffnungen auf die Heim-WM in einem Jahr in Innsbruck auf einem enorm schwierigen Kurs. "Darauf werde ich mich gut vorbereiten", kündigte der 29-Jährige an. Die heurigen Titelkämpfe in Bergen (Norwegen) wird er wohl nicht bestreiten. Der Kurs liege anderen Fahrern besser, sagte der Fulpmer.

Kein Heimfahren

Vorerst warten aber noch einige schwierige Bergetappen bei der Vuelta. Eine Ankündigung früherer Jahre wird Denifl jedenfalls nicht wahr machen. "Ich habe immer gesagt, wenn ich eine große Etappe gewinne, fahre ich am nächsten Tag nach Hause." Er wird noch bis Sonntag durchhalten und erst danach zu Partnerin Melanie und zum vier Wochen alten Sohn Xaver heimfahren. Der Familie hatte er seinen prestigeträchtigen Erfolg gewidmet.

Der erfahrene Profi hat durchaus noch Ambitionen auf weitere starke Vorstellungen. "Es werden an den nächsten Tagen sicher noch Gruppen durchkommen. Ich muss schauen, wie ich mich fühle", sagte Denifl vor dem 18. Abschnitt am Donnerstag. "Aber alles was noch kommt, ist eine Zugabe."

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