Das Ausscheiden war bitter, zumal die ÖFB-Auswahl dreimal am Aluminiumgehäuse scheiterte. Bei der DFB-Elf war das zweimal der Fall. Lina Magull (25.) und Alexandra Popp (90.) erzielten die Tore.
Das Ausscheiden war bitter, zumal die ÖFB-Auswahl dreimal am Aluminiumgehäuse scheiterte. Bei der DFB-Elf war das zweimal der Fall. Lina Magull (25.) und Alexandra Popp (90.) erzielten die Tore.
Der zweite Treffer war praktisch ein Eigentor, da Manuela Zinsberger bei einem Abschlag die DFB-Stürmerin anschoss, woraufhin der Ball im Gehäuse landete. Damit verloren die Österreicherinnen, bei denen Sarah Zadrazil zum 100. Mal spielte, auch das dritte Duell mit dem zweifachen Weltmeister, nachdem es 2016 und 2018 je eine Niederlage in Testspielen gesetzt hatte. Das Turnier-Resümee kann trotzdem positiv ausfallen, gelang doch auch bei der zweiten Teilnahme an einer Endrunde nach dem sensationellen Halbfinal-Einzug 2017 in den Niederlanden der Einzug unter die besten acht Teams.
Deutschland ist auch nach dem vierten EM-Spiel ohne Gegentor (11:0-Tore) und bekommt es am Mittwoch im Kampf um den Finaleinzug in Milton Keynes mit Frankreich oder Titelverteidiger Niederlande zu tun. Popp hat in jeder Partie einmal getroffen.
ÖFB-Kapitänin Viktoria Schnaderbeck verlor wie erwartet den Wettlauf mit der Zeit, stand wegen ihrer Knieprobleme nicht einmal als Wechselspielerin bereit wie auch die angeschlagene Annabel Schasching. In der Innenverteidigung nahm Marina Georgieva den Platz ein, es war die einzige Änderung im Vergleich zum 1:0-Erfolg zum Abschluss der Gruppenphase in Brighton gegen Norwegen. Bei den Deutschen gab es keine Überraschung.
In den ersten Minuten war den Österreicherinnen vor 16.025 Zuschauern im fast ausverkauften Brentford Community Stadium eine leichte Nervosität anzumerken, die allerdings schnell abgelegt werden konnte. Nach Feiersinger-Zuspiel lief Julia Hickelsberger-Füller seitlich in den Strafraum, ihr Abschluss aus guter Position fiel allerdings zu schwach und genau auf die deutsche Torfrau Merle Frohms aus (9.). Quasi im Gegenzug brannte es auch auf der anderen Seite, da schoss Popp deutlich drüber, auch da hätte eigentlich mehr herausschauen müssen.
In der 14. Minute hatte der in den Zweikämpfen sehr präsente Außenseiter erstmals Pech. Nach Hanshaw-Ecke setzte die aufgerückte Georgieva einen Kopfball gut, aber an die Stange. Das hätte der erhoffte Dosenöffner sein können und sollte sich bald rächen. Zuerst fabrizierte Zinsberger einen nicht idealen Abschlag, dann ließ Klara Bühl die in ihrem 120. Länderspiel als ÖFB-Kapitänin eingelaufene Carina Wenninger im Laufduell stehen und ihre Hereingabe verwertete die frei stehende Magull vom Elfer souverän.
Das gab den Deutschen mehr Sicherheit und sie waren es auch, die nahe an den zweiten Treffer herankamen. Zinsberger rettete bei einem Huth-Abschluss aufs kurze Eck mit dem Knie (43.). Der achtfache Europameister nahm den Schwung auch nach Wiederbeginn mit. Keine 20 Sekunden waren gespielt als Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn die Außenstange traf. Auch sonst sorgten Popp und Co. für viel Druck. Quasi aus dem Nichts wäre beinahe aber der Ausgleich gefallen. Frohms patzte, Barbara Dunst nahm sich aus deutlich mehr als 20 Metern ein Herz und der Ball landete an der Latte (53.).
Vier Minuten später rettete neuerlich das Aluminiumgehäuse für die Deutschen, diesmal hatte Sarah Puntigam Schusspech. Die ÖFB-Elf war gezwungen, mehr für die Offensive zu machen, weshalb sich deutlich mehr Räume für den Favoriten ergaben, der die nötige Effizienz vermissen ließ. Popp (66.) und Linda Dallmann (69., 73.) brachten Bälle nicht ins Tor. Zinsberger parierte einen Oberdorf-Weitschuss (78.). Endgültig den Sack hätte Bühl zumachen müssen, sie traf zuerst die Latte (78.) und setzte dann bei einer hundertprozentigen Chance den Ball neben das Tor (82.).
Da Zinsberger im Finish ein haarsträubender Fehler unterlief, war die Schlussphase nicht mehr spannend. Deutschland gewann damit auch die dritte Partie in Brentford nach einem 4:0 gegen Dänemark und 2:0 gegen Spanien und steht nach dem Viertelfinal-Aus 2017 und 2019 (WM) wieder einmal im Halbfinale. Die Österreicherinnen, die in der Gruppenphase mit 344 km am meisten von allen Teams gelaufen waren, haben damit auch im dritten EM-K.o.-Spiel kein Tor geschossen. 2017 im Viertelfinale gegen Spanien hatte ein 0:0 gereicht, da man im Elfmeterschießen gewonnen hatte. Im Halbfinale hatte man gegen Dänemark verloren.
(APA/Red)