Manche Wege kreuzen sich immer wieder. Jener von Dominic Thiem und Juan Martin del Potro in New York zum Beispiel. "Ich habe noch eine Rechnung offen", sagt Thiem und verweist auf das Vorjahr, als er gegen den US-Open-Sieger von 2009 wegen Kniebeschwerden beim Stand von 3:6, 2:3 aufgeben musste.
Foto: APA/AFP/EDUARDO MUNOZ ALVAREZ Das war im Achtelfinale. Auch heute wird es am Grandstand (4. Partie nach 17 Uhr, MESZ, ORF Sport +) wieder das Achtelfinale sein. Der topfitte Niederösterreicher, der gestern in New York mit Freunden, Trainer Günter Bresnik und Vater Wolfgang auf den 24. Geburtstag anstoßen durfte, will sich dieses Mal weder von einem beleidigten Knie noch von einem derzeit groß aufspielenden Argentinier stoppen lassen. Trotzdem will er aufbauen auf das, was im Vorjahr an Ort und Stelle passiert ist. "Ich habe da im ersten Satz ganz gut gespielt, daran kann man anschließen."
Er selbst habe sich verbessert, auch im Verlauf des Turniers. Die Beinarbeit wurde besser, in den ersten Runden "war ich nicht so spritzig". Wo es Verbesserungspotenzial gibt? "Er muss die Bälle besser zu Ende spielen, vor allem am Netz beim Volley ist noch enormes Verbesserungspotenzial drinnen", sagt Bresnik, dessen Schützling vor allem die Rückhand des 28-jährigen Turms von Tandil beschäftigen will. "Aber Del Potro ist auch hier bei den Experten der haushohe Favorit", sagt Bresnik. Dennoch darf sich Thiem im Hinterkopf damit beschäftigen kann, wo er nach den US Open landen könnte.
– Schlägt Thiem heute Del Potro und zieht ins Viertelfinale ein, wird er am nächsten Montag sein bislang bestes Ranking erreichen. Er würde dann Marin Cilic und Novak Djokovic überholen und voraussichtlich Fünfter sein. Ausnahme: Der Belgier David Goffin gewinnt das Turnier, dann wäre Thiem Sechster. Die Topplatzierung war bisher Rang sieben.
– Zieht Thiem gar ins Semifinale ein, dann ist er auf jeden Fall Vierter. Jedoch dürfte im Viertelfinale Roger Federer warten, wenn dieser den von Markus Hipfl betreuten Deutschen Philipp Kohlschreiber schlägt (Bilanz 11:0 für den Schweizer). Platz drei ist für Thiem auch bei einem Titel (noch) außer Reichweite.
Aufgewärmt hat sich Thiem gut, bei einem Treffen mit Ex-Teamkapitän und Leicester-Spieler Christian Fuchs gab es sogar einen Leiberltausch. "Es war ein nettes Gespräch", sagt Thiem, der eigentlich Chelsea-Fan ist.