“Wir haben uns nach eingehender Analyse der Gesamtsituation zu diesem Schritt entschlossen und beschäftigen uns bereits mit der Neuausrichtung”, sagte Kraetschmer in einer Aussendung des Clubs. Wohlfahrt war seit Jänner 2015 Sportdirektor der Austria, sein Vertrag wurde in diesem Jänner bis Sommer 2021 verlängert.
Da die Austria im Frühjahr ihre Chance auf eine Europacup-Teilnahme aber klar verpasste, zog der Club Konsequenzen. Thorsten Fink musste bereits Ende Februar gehen. Wohlfahrt wurde auch vonseiten vieler Fans vor allem eine verunglückte Transferpolitik vorgeworfen. Die großteils jungen Verpflichtungen des 53-Jährigen im vergangenen Sommer entsprachen nicht. Von den leihweise geholten Akteuren Ruan, Ibrahim Alhassan und Lee Jin-hyun trennten sich die Violetten mit Saisonende wieder.
Neuausrichtung bei Austria Wien
“Wir haben uns nach eingehender Analyse der Gesamtsituation zu diesem Schritt entschlossen und beschäftigen uns bereits mit der Neuausrichtung”, sagte Kraetschmer in einer Club-Aussendung. Man bedanke sich für Wohlfahrts gute Arbeit, “aber sahen die Veränderung als notwendig an”. Die Beurlaubung des Erz-Austrianers – Wohlfahrt ist Mitglied der Jahrhundert-Elf des Vereins, mit dem er sechsmal Meister wurde – sei mit den diversen Club-Gremien abgesprochen.
Neue Ära des Clubs
“Wir trennen uns jedenfalls nicht im Streit, sondern es soll ein Impuls für die neue Saison und die mit der neuen Generali-Arena beginnende neue Ära des Clubs sein”, erklärte Kraetschmer weiter. Gemeinsam mit Letsch und Muhr will der Manager den Umbau der Mannschaft nun weiter vorantreiben und dabei “die Kräfte bündeln”.
Der Zeitpunkt der Trennung von Wohlfahrt überrascht dennoch ein wenig. In den vergangenen Wochen posierte der Ex-Internationale noch mit den Neuverpflichtungen der Favoritner. Bei Muhrs Bestellung “freute” sich Wohlfahrt noch über die künftige Zusammenarbeit. Über die genaue Arbeitsverteilung wurde aber bereits damals spekuliert.
Neuer Vertrag gibt Rätsel auf
Dass Wohlfahrt im Jänner und damit ein halbes Jahr vor Ende der ursprünglichen Laufzeit mitten in eine schon damals unzufriedenstellend verlaufene Saison einen neuen Vertrag erhalten hatte, bleibt ebenfalls ein wenig ein Rätsel. Zugutehalten muss man ihm, dass in seine Amtszeit auch Verpflichtungen wie jene von Larry Kayode, Robert Almer oder Raphael Holzhauser fielen.
Die Austria setzt ihren Umbau damit auch auf operativer Ebene fort. Der Kader wurde bereits mit neuen Kräften verstärkt, nachdem mit Saisonende elf Spieler verabschiedet worden waren. Gekommen sind bisher Torhüter Ivan Lucic, Verteidiger Christian Schoissengeyr, die Mittelfeldspieler Maximilian Sax, James Jeggo und Uros Matic sowie Stürmer Alon Turgeman.
(APA/Red)