“Wir sollten jetzt nicht durchdrehen”, warnte der Deutsche nach dem siebenten ÖFB-Sieg in Serie, dem ersten gegen Deutschland seit 32 Jahren. “Es ist ein schöner Moment. Aber wir müssen bodenständig bleiben, demütig bleiben”, sagte Foda. “Der Fußball ist schnelllebig.” Bei seinen Spielern macht er sich diesbezüglich keine Sorgen. “Die Jungs sind klar im Kopf.” Der Fokus liegt auf den nächsten Aufgaben. Es geht darum, auch in der im Herbst beginnenden Nations League und in der folgenden EM-Qualifikation erfolgreich zu sein.
“Es gibt schon Vertrauen, dass, wenn man wenig Fehler macht, wenn man als Mannschaft zusammenspielt, wenn man kompakt steht, auch gegen so eine Topmannschaft an einem Tag einiges möglich ist”, meinte Foda. All diese Tugenden legte seine Mannschaft gegen Deutschland an den Tag – zumindest nach der Pause. “Die zweite Halbzeit war unglaublich. Was die Jungs spielerisch, läuferisch und taktisch gemacht haben, war Wahnsinn. Man sieht, wenn man Stress auf den Gegner ausübt, dass er dann auch Fehler macht.”
Deutschland durch Österreich unter Druck
Sein Kapitän sah das ähnlich. “In der zweiten Halbzeit war es nah an einem Spiel, wie es ausschauen soll”, sagte Julian Baumgartlinger. Die sonst so ballsicheren Deutschen so unter Druck setzen zu können, mache ihn stolz – und das in einer keineswegs einfachen Situation nach einem wegen Starkregens um fast 1:45 Stunden verzögerten Beginn. Beim Warten in der Kabine bekamen die Spieler Suppe. “Wir wollten unbedingt spielen”, betonte Foda.
Als Belohnung gab es den ersten ÖFB-Sieg gegen Deutschland seit 1986. Dazu wurden die längste Siegesserie und der beste Teamchef-Start (5 Siege) der Verbandsgeschichte eingestellt – für Foda alles “Nebengeräusche”. “Für mich ist wichtig, wie die Mannschaft Fußball spielt”, betonte der 52-Jährige. Sie tat es diesmal außergewöhnlich gut. “Wir haben extrem viel Aufwand betrieben”, erklärte Baumgartlinger.
Nächsten Sonntag (10. Juni) wartet mit Rekordweltmeister Brasilien in Wien der nächste Prüfstein. “Das wird nicht weniger anstrengend”, meinte der ÖFB-Kapitän. Auf die Spieler warten nun drei freie Tage, ehe man sich ab Mittwoch in Bad Tatzmannsdorf auf Brasilien vorbereitet. “Dann wollen wir uns in Wien vor einem vollen Stadion auch noch einmal von der besten Seite präsentieren”, sagte Foda. “Vielleicht können wir noch so eine Leistung abrufen.”
APA/red