Auf ungewohntem “Heim”-Terrain endet die Saison für die Wiener Austria. Am Sonntag steht in Wiener Neustadt das letzte Spiel einer völlig verkorksten Saison an, der Gegner ist Meister Red Bull Salzburg. “Sauber zu Ende spielen”, lautet das Motto von Austria-Coach Thomas Letsch, dem viele Kicker fehlen. Die “Bullen” reisen völlig entspannt an.
Austria will Saison “sauber zu Ende spielen”
Die Vorzeichen stehen freilich nicht allzu gut. Fünf Niederlagen kassierte man in den jüngsten sechs Partien, dazu gesellt sich akute Personalknappheit. Thomas Salomon (gesperrt), Lucas Venuto (Schulter), Felipe Pires (Vertrag bereits beendet), Tarkan Serbest (beim türkischen Nationalteam), Alexandar Borkovic (Muskelverletzung) sowie die beiden rekonvaleszenten Robert Almer und Christoph Martschinko stehen Letsch nicht zur Verfügung. Raphael Holzhauser, der im Sommer geht, stand zuletzt gar zweimal nicht im Kader. “Die Mannschaft stellt sich mehr oder weniger von alleine auf”, meinte Letsch trocken.
Noch dazu muss man ins Stadion des SCWN ausweichen, weil das Happel-Oval aufgrund des Frauenlaufs im Prater nicht verfügbar ist. “Wir müssen Lockerheit reinbringen”, sah sich Letsch zum Saisonabschluss nicht zuletzt als Mental-Arbeiter gefordert. “Wir wollen ein Erfolgserlebnis , zumindest ein gutes Spiel machen. Das sind wir uns selbst schuldig, das sind wir den Fans schuldig”, betonte der Deutsche. Im Idealfall holt seine Truppe drei Punkte, während Mattersburg zuhause dem LASK unterliegt. Nur dann würde man die Saison auf Platz sechs abschließen.
FC Red Bull Salzburg geht entspannt ins Spiel
Für seinen Landsmann und Salzburg-Coach Marco Rose ist die violette Misere der vergangenen Wochen erklärbar. “Es ist immer schwierig, eine neue Spielidee hineinzubringen, noch dazu, wenn sie stark mit der vorhergehenden kollidiert”, meinte er. Seine Truppe kann jedenfalls hochgradig entspannt in die Partie gehen, für sie steht – fast – nichts mehr am Spiel. “Wir haben in der Meisterschaft alle Ziele erreicht, die wir erreichen wollten”, stellte Rose zufrieden fest.
Sollte seine Elf allerdings zumindest ein Remis holen, würde sie den Punkterekord bei 36 Runden von der Austria aus der Saison 1985/86 egalisieren, wenn man die zwei Punkte für den Sieg auf drei umrechnet (84). Bei einem Erfolg wären es sogar 86 Zähler. Außerdem würden die Salzburger den Rekord der Austria von damals (26 Saisonsiege) egalisieren.
So wie auch Letsch geht Rose mit einer stark veränderten Elf ins 62. Saisonspiel. Hannes Wolf (gesperrt), Andre Ramalho (Muskelprobleme), Andreas Ulmer (Oberschenkel), Stefan Lainer, Cican Stankovic (beide Nationalteam), Patrick Farkas (Kreuzbandriss), Hwang Hee-chan (bei Nationalteam Südkoreas) und Valon Berisha (Wade) sind nicht dabei, andere werden ihre Chance erhalten. So wie Dreiergoalie Coronel, der vor seinem Ligadebüt steht. “Er ist Teil der Mannschaft und hat es sich verdient”, betonte Rose.