Der WAC hat am Samstag einem möglichen Sieg nachgetrauert. Das Bundesliga-Spiel gegen die Austria musste beim Stand von 2:0 für die Wolfsberger zur Pause abgebrochen werden. Ein heftiges Unwetter im Lavanttal hatte das Spielfeld unbespielbar gemacht. Schiedsrichter Dietmar Muckenhammer pfiff die Partie nicht mehr an. Das Spiel muss damit neu ausgetragen werden.
Spielabbruch: WAC führte mit 2:0
Zum Zeitpunkt des Abbruchs hatte Issiaka Ouedraogo (22., 31.) den Vorletzten in Führung geschossen, Michael Madl sah aufseiten der Wiener noch dazu in der 45. Minute die Gelb-Rote Karte. Die Partie der 34. Runde wurde wegen eines Gewitters bereits in der ersten Hälfte für rund 20 Minuten unterbrochen. Ein neuer Termin stand vorerst noch nicht fest, er soll laut Austria-Angaben am Sonntag fixiert werden.
Ouedraogo war über den Abbruch “extrem sauer”, selbiges war auch Austria-Trainer Thomas Letsch – aus anderen Gründen. Der Deutsche sprach seinem Team nach dem in der ersten Spielhälfte Gesehenen gar die Liga-Tauglichkeit ab. “Mich ärgert nicht das Wetter, sondern die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind”, sagte Letsch gegenüber Sky. “Wenn man so verteidigt, so in Zweikämpfe geht wie wir, ist das nicht liga-tauglich. Wir haben nun diese zweite Chance bekommen.”
Den Toren des WAC gingen grobe Patzer der Austrianer voraus. Dever Orgill, der zuvor schon per Kopf eine hervorragende Möglichkeit ausgelassen hatte, war nach einem weiten Befreiungsschlag alleine auf weiter Flur auf und davon und bediente Ouedraogo mustergültig. Die Abseitsfalle der Austria klappte in dieser Szene überhaupt nicht. Beim 2:0 fast unmittelbar nach der Unterbrechung traf Ouedraogo nach einem verunglückten Klärungsversuch der Austria nach einem WAC-Eckball.
Madl flog mit Gelb-Rot vom Platz
Als Madl binnen weniger Sekunden Gelb-Rot sah, schien der WAC auf bestem Weg zum Heimsieg. Der Abwehrchef der Gäste wurde nach einem Foul verwarnt, bedachte die Entscheidung aber mit Applaus. Muckenhammer zückte ein weiteres Mal Gelb und in Folge Rot.
Beim WAC war die Enttäuschung nach dem Abbruch groß. “Die Spieler sind extrem enttäuscht. Aber der Platz ist überhaupt nicht bespielbar und es dürfte noch länger regnen”, sah Interimstrainer Robert Ibertsberger die Entscheidung jedoch ein.
Austria Wien fand Torchancen, nutzte sich aber nicht
Die Austria hatte vor den Gegentreffern auch ihre Chancen, nutzte sie aber nicht. Für die ohne die im Sommer Adieu sagenden Raphael Holzhauser und Felipe Pires angetretenen Wiener traf Lucas Venuto in der 9. Minute die Stange, von dort landete der Ball via Schienbein von Christoph Monschein im Tor-Out. Alexander Grünwald fand aus spitzem Winkel eine weitere Möglichkeit vor (15.).
Letsch sah dennoch nichts Positives. Ausdrücklich betonte der Deutsche, dass es ihm dabei nicht um die persönliche Bilanz gehe. Kommende Woche will die Austria ihren neuen Cheftrainer für die nächste Saison präsentieren. Dem Vernehmen nach stehen nur noch Letsch und Peter Stögers langjähriger Co-Trainer Manfred Schmid zur Diskussion. In Wolfsberg sollten seine Spieler Werbung in eigener Sache machen, meinte Letsch vor dem Spiel. Das gelang bis zur Pause nicht.
Wie die Bundesliga bekannt gab, werden die Karten gegen Madl und Dominik Prokop (Gelb) nicht annulliert. Ouedraogo fiel freilich um seinen Doppelpack um.
(APA/Red)