Nicht weniger als sieben Spieler hat Salzburg-Trainer Marco Rose zwecks Schonung für das Europa-League-Rückspiel am Donnerstag gegen Olympique Marseille aus der Startelf raus rotiert. Nur Torhüter Alexander Walke, Außenverteidiger Stefan Lainer, sowie die Mittelfeldspieler Diadie Samassekou und Amadou Haidara durften wie schon bei der 0:2-Niederlage im Halbfinal-Hinspiel in Marseille auch in St. Pölten beginnen. Neo-SKN-Coach Didi Kühbauer ersetzte die gesperrten David Stec und Daniel Schütz durch Philipp Malicsek und Daniel Luxbacher und beorderte Martin Rasner nach rechts hinten, wo normal Stec agiert.
Haidara war es auch, der die Salzburger nach einer noch recht ausgeglichenen ersten Viertelstunde mit einem platzierten Schuss ins lange Eck in der 20. Minute 1:0 in Führung brachte. Die Vorarbeit leistete Fredrik Gulbrandsen mit einer scharfen Hereingabe in den Rücken der Abwehr. Danach erhöhte der Meister den Druck und Samassekou prüfte knapp vor Ende der ersten halben Stunde SKN-Keeper Christoph Riegler mit einem schönen Schuss von knapp außerhalb des Sechzehners, den jener gerade noch klären konnte. Die Salzburger diktierten in der ersten Hälfte zwar das Geschehen (hatten da 68:32 Prozent Ballbesitz), aber die Niederösterreicher waren auch zwei Mal gefährlich: In der 6. Minute musste Walke bei einem Kopfball von Aleksandar Vucenovic eingreifen und in der 33. Minute blockte Samassekou einen gut angetragenen Schuss von Malicsek.
Kurz nach der Pause war es aber um St. Pölten geschehen. Riegler unterlief in der 48. Minute einen vor ihm aufgesprungen Steilpass von Haidara und Minamino, der seinem Gegenspieler Michael Huber enteilte, brauchte den Ball nur mehr ins leere Tor einschieben. In der 70. Minute jubelten die Salzburger kurz über den dritten Treffer durch Gulbrandsen, allerdings entschied das Schiedsrichterteam bei dessen schönen Schlenzer ins lange Eck fälschlicherweise auf Abseits. Minamino, der um ein Haar in den Schluss gelaufen war, jenen aber nicht abfälschte startete bei Gulbrandsens Ballabgabe noch dazu von hinten! Begleitet von den Fan-Gesängen zahlreicher Salzburg-Anhänger spielten die „Bullen“ den Vorsprung dann routiniert über die Zeit. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit köpfte Lainer noch eine Corner-Flanke von Joker Christoph Leitgeb über das Tor.
Die Salzburger haben damit vier Runden vor Schluss elf Punkte Vorsprung auf Sturm Graz und können kommenden Sonntag daheim schon mit einem Remis im direkten Duell den fünften Meistertitel in Folge einfahren. Der SKN liegt zwölf Punkte hinter dem Vorletzten WAC zurück und weist auch noch das weitaus schlechtere Torverhältnis auf, kann sich also schon voll und ganz auf die Relegation gegen den Dritten aus der Ersten Liga konzentrieren.
Bundesliga (32. Runde):
SKN St. Pölten – Red Bull Salzburg 0:2 (0:1)
St. Pölten, NV Arena, 3.552 SR: Rene Eisner
SKN St. Pölten: Riegler – Rasner, Huber, Luan, Ingolitsch – Hofbauer, Malicsek – Ambichl, Atanga, Luxbacher – Vucenovic (66. Keles)
RB Salzburg: Walke – Lainer, Onguene (46. Caleta-Car), Pogracic, Farkas – Samassekou – Schlager (78. Hwang), Minamino, Haidara (69. Leitgeb) – Yabo, Gulbrandsen
Torfolge: 0:1 Haidara (20.), 0:2 Minamino (48.)
Gelbe Karten: Rasner (63. Foul), Luan (74. Foul)
Die Besten: Malicsek bzw. Minamino, Haidara, Gulbrandsen