Die neue Saison in der Motorrad-Weltmeisterschaft deutet eine Fortsetzung jenes epischen Zweikampfes an, der die ganze vergangene Saison prägte: Das Duell zwischen Superstar Marc Marquez und Ducati-Routinier Andrea Dovizioso. Den Auftakt unter den Flutlichtern von Katar entschied der Italiener hauchdünn für sich - und wieder erst mit einem sensationellen Manöver in der letzten Kurve.
Dabei hatte am Start alles noch ganz anders ausgesehen. Der Überraschungsmann auf der Pole Position behauptete seine Führung auch beim Start: Der Franzose Johann Zarco, erst in seiner zweiten MotoGP-Saison, übernahm vom Start weg die Führung vor den beiden Werks-Honda-Piloten Marquez und Dani Pedrosa. Dahinter reihte sich Routinier Valentino Rossi auf der Werks-Yamaha ein.
Pedrosa fiel sukzessive zurück, dafür nahm Rossi die Verfolgung des Franzosen auf der Kunden-Yamaha auf. Marquez lauerte dahinter lange auf mögliche Fehler der beiden Yamaha-Stars. Hinter dem Führungstrio öffnete sich eine kleine Lücke.
Zwölf Runden vor Schluss kostete ein missglücktes Überholmanöver den "Doktor" Rossi seine Position hinter Zarco, neben Marquez schlüpfte auch Dovizioso erstmals durch. Von alledem unangetastet blieb Zarco in Führung. Fünf Runden vor Schluss war es dann soweit: Dovizioso nutzte die überlegene Leistung der Ducati und zog an Zarco vorbei - in seinem Windschatten folgte Marquez, und auch Rossi passierte den Franzosen.
Rossi konnte den Kampf um den Sieg nur von Rang drei aus beobachten, sicherte aber zumindest einen Podestplatz zum Auftakt seiner 23. Saison in der Weltmeisterschaft ab. Dahinter fiel Zarco noch auf die achte Position zurück. Keine Punkte gab es für KTM: Pol Espargaro schied aus, Bradley Smith erreichte nur Rang 19.
In der Moto2-Kategorie eroberte Rossis Förderpilot Francesco "Pecco" Bagnaia seinen ersten Moto2-Sieg. Der Italiener, dessen Aufstieg in die MotoGP für die Saison 2019 schon vor dem Saisonstart fixiert war, hielt seinen Landsmann Lorenzo Baldassarri und den jüngeren Weltmeisterbruder Alex Marquez in Schach und unterstrich seine Titelambitionen in der mittleren WM-Klasse. Die beiden KTM-Werksfahrer Miguel Oliveira und Brad Binder belegten die Plätze fünf und sechs.
In der kleinsten Klasse eröffnete Jorge Martin die Saison mit einem Sieg im hitzigen spanischen Duell gegen Aron Canet. Platz drei ging an den Italiener Lorenzo dalla Porta, bester KTM-Pilot war Gabriel Rodrigo auf Rang fünf.