Eigentlich war es wenig verwunderlich, wie hoch sich die Wogen türmten, als Nicola Werdenigg die persönlichen Erlebnisse in ihrer aktiven Skikarriere . Dunkle Seiten in Österreichs wohl erfolgreichster Sportgeschichte wurden beschrieben, Schatten fielen auf das ewige Heldentum. Am Donnerstag präsentierte Werdenigg im Presseclub Concordia das als "Streitschrift" (Leykam-Verlag) interpretierte Buch Ski Macht Sport. Eine jahrzehntelang vermiedene, weil unpopuläre Aufarbeitung von Verflechtungen mit Politik und Medien, Machtmissbrauch, Erniedrigung, Übergriffen und sexualisierter Gewalt.
Foto: /Leykam Sie selbst habe nicht erwartet, dass ein "dermaßen großer Wirbel losgetreten wird", gestand Werdenigg. Dass ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel einen Expertenbeirat ins Leben gerufen hat, findet die Ex-Skiläuferin positiv, allerdings bleibt sie bei ihrer Meinung, dass solche Kommissionen "von außen kommen müssen". Werdenigg hat eine Plattform (#WeTogether) für Opfer sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch im Sport ins Leben gerufen. Der Erlös des Buches solle jedenfalls "der Sache dienlich" sein.