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BSO-Präsident Hundstorfer für ein Sportzentrum im Prater

14-03-2018, 07:30

Einen interessanten Vorschlag für die Zukunft des Stadions im Wiener Prater machte Rudolf Hundstorfer im KURIER-Talk "Warum eigentlich?" Der Präsident der Bundessportorganisation BSO plädiert für einen Neubau des Praterstadions in einer bislang nicht öffentlich diskutierten Dimension.

"Ich weiß, dass derzeit ein Umbau geprüft wird, weil es den Denkmalschutz gibt. Aber es ist auch nachvollziehbar, wenn man fragt, ob der Denkmalschutz sein muss und ob man nicht etwas Neues entwickeln kann. Es gibt in Deutschland einige Vorbilder, wo man Sportzentren entwickelt hat, wo unter anderem auch Fußball gespielt wird." Ein reines Fußball-Stadion für sechs, sieben Länderspiele und eine Handvoll Konzerte wird wohl nicht zu finanzieren sein. In diesem Sportzentrum sollen mehrere Sportarten angesiedelt werden. In manchen Bereichen gebe es in Wien Nachholbedarf, wie im Schwimmen oder in der Leichtathletik. "Und wir brauchen Mehrzweckhallen für Sportarten wie Basketball und Handball. Wir versuchen ständig Druck zu machen, damit wir für die Zukunft mehr Hallenbauten bekommen und auch dass sich bei den Eishallen etwas tut", sagt Hundstorfer.

Wenn dann das Gesamtkonzept des Sportzentrums derart überzeugend ist, dann kann auch leichter über den Denkmalschutz der Dachkonstruktion des Happel-Stadions gesprochen werden. "Der Denkmalschutz ist per Verordnung festgelegt und auch per Verordnung wieder aufzuheben."

Auf jeden Fall sollte das neue Sportzentrum wieder im Prater angesiedelt sein. Hundstorfer: "Der Prater wäre ein idealer Ort dafür, weil es gute Trainingsmöglichkeiten und die optimale Anbindung mit der U-Bahn gibt." Natürlich sei so ein Projekt nicht rein öffentlich zu finanzieren. "Das geht nur mit privaten Investoren."

Programm gegen Missbrauch

Intensiv beschäftigt hat sich Rudolf Hundstorfer in den letzten Wochen mit den Missbrauchsfällen im Sport. Weshalb es so viele Fälle im Sport gab? "In der breiten Masse ist der Sport, so hoffe ich, nicht missbrauchsanfälliger. Aber es ist klar, bei Trainingsabläufen müssen Menschen berührt werden. Und die durchschnittlichen Skikader sind 150 Tage pro Jahr unterwegs. Da kam es in der Vergangenheit zu Missbrauchsfällen. Ich hoffe, in der Zukunft gibt es keine mehr." Die BSO habe zuletzt ein Fünf-Punkte-Programm zur Prävention ausgearbeitet. "Ich habe versucht, seit Jahresbeginn, das Thema nicht philosophisch, sondern real aufzuarbeiten. Es geht im Programm darum, Strafregisterbescheinigungen von Trainern zu verlangen, Menschen für Präventionsmaßnahmen auszubilden und in den Vereinen Infoseminare abzuhalten. Wir sind jetzt in der Umsetzung. Etliche Fachverbände setzen das mittlerweile in ihren Strukturen um."

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