Was nimmt ein Trainer aus einem Spiel vier Tage vor dem Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale gegen Dortmund mit, in dem sein Team ab der 11. Minute in Unterzahl spielen musste?
Erstens eine Erkenntnis: "Das braucht kein Mensch. Das ist nichts, mit dem man plant, auch wenn man immer vorbereitet sein sollte. Aber man weiß ja nie, wer ausgeschlossen wird", meinte Salzburg-Trainer Marco Rose nach dem kuriosen 2:2 in Mattersburg.
Zweitens eine Warnung "Das sollte uns aufmerksam machen und die Sinne noch ein Stück weiter schärfen."
Das war es dann auch schon. "Ich glaube nicht, das wir sonst irgendwelche Schlüsse ziehen können, außer, dass die Mannschaft alles dafür getan hat, um zu punkten. Das nehmen wir sehr gerne mit", meinte Rose.
Was nimmt ein Trainer aber aus einem Spiel mit, in dem eine Mannschaft eine 2:0-Führung wegen zweier Handelfmeter verspielte?
Eine Erklärung: "Ich kann mich an Szenen in Dortmund erinnern, da hat Duje Caleta-Car zur Ecke geklärt mit den Händen am Rücken. Heute waren seine Hände oben. Ich denke, das sind Reflexe. Solche Sachen passieren immer wieder. Deshalb gibt es auch überhaupt keinen Vorwurf."
Trotzdem: Das Spiel in Mattersburg hat gezeigt, dass man auch dann zwei Gegentore erhalten kann kann, wenn man wie Salzburg am Sonntag nach dem 2:0 in der 53. Minute keine einzige Chance des Gegners zulässt.
Aber gerade zwei Gegentreffer sollten gegen Dortmund in jedem Fall verhindert werden. Denn nur wenn die kassiert werden, kann Salzburg nach dem 2:1-Auswärtserfolg ausscheiden.
Aber jene Elf, mit derer Leistung in Mattersburg Rose "sehr einverstanden" war, hat wenig zu tun mit jener, die am Donnerstag in der ausverkauften Red-Bull-Arena einlaufen wird. Acht Veränderungen hat Rose im Vergleich zum Hinspiel vorgenommen. Und es wäre keine Überraschung, wenn es erneut so viele sein sollten.
Der verkühlte Keeper Alexander Walke wird ebenso einsatzbereit sein wie Spielmacher Xaver Schlager, den muskuläre Probleme zu einer Pause zwangen.