Daniel Ricciardo hat am Mittwoch bei den Formel-1-Testfahrten in Montmelo bei Barcelona mit einer Bestzeit von 1:18,047 Minuten aufhorchen lassen. Der australische Red-Bull-Pilot war damit 0,353 Sekunden schneller als Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes. Doch damit nicht genug: Ricciardo drehte mit 165 auch die meisten Runden. Der "RB14" ist also nicht nur schnell, sondern auch standfest.
Seit dem Umbau des Circuit de Catalunya im Jahr 2007 war noch nie ein Pilot so schnell gewesen wie nun Ricciardo. "Es gibt drei schnelle Teams und keinen Zweifel, dass Red Bull ein Gegner sein wird, mit dem wir in diesem Jahr um den Titel kämpfen müssen", betonte Mercedes-Technik-Chef James Allison im Interview mit Sky Sports.
Der deutsche Ferrari-Star Sebastian Vettel folgte mit 1,494 Sekunden Rückstand hinter dem zweiten Mercedes-Mann Valtteri Bottas (+0,513 Sek.) auf Platz vier und lag damit nur knappe drei Zehntel vor dem Neuseeländer Brendon Hartley (1,776) im Toro Rosso. Vettel, der am Vortag mit 1:20,396 Bestzeit erzielt hatte, war aber nur am Vormittag gefahren, als er für seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen kurzfristig eingesprungen war. Der Finne hatte über Unwohlsein geklagt, konnte den Wagen aber am Nachmittag übernehmen.
McLaren-Renault hatte erneut erhebliche Probleme. Fernando Alonso musste wegen eines Öllecks seinen Wagen am Vormittag abschleppen lassen. Es war schon der fünfte Defekt des englischen Traditionsteams am insgesamt sechsten Testtag. Da an Alonsos Auto dann der Renault-Motor ausgebaut werden musste, war der Spanier bis kurz vor Ende der Nachmittagseinheit zum Warten gezwungen und konnte nur insgesamt 54 Runden drehen. In der Tageswertung lag Alonso als Sechster 33 Tausendstel hinter Hartley.
Der Internationale Automobil-Verband (FIA) gab indes bekannt, dass Ex-Ferrari-Chefdesigner Nikolas Tombazis ab sofort als FIA-Technikchef für alle Formel-Klassen (1 bis 4) fungiere. Der 49-jährige Grieche, der seit 1992 in der Formel 1 tätig ist und neben Ferrari auch schon für McLaren und Benetton sowie zuletzt für Manor gearbeitet hat, soll mit den Rennställen auch das künftige Technik-Reglement ausarbeiten.