Marco Rose ist ein Phänomen. Bereits als U-19-Trainer von Salzburg war der Deutsche kaum zu bezwingen und jubelte am Ende über den Triumph in der UEFA Youth League. Seit Sommer trainiert der 41-Jährige erstmals eine Profi-Mannschaft und kennt das Gefühl einer Niederlage immer noch nicht wirklich. 30 Pflichtspiele in Serie ohne Pleite, von insgesamt 42 Partien ging eine einzige verloren: im August 2017 in Graz (0:1).
Mit dieser unglaublichen Bilanz reisen Roses Salzburger zum ultimativen Härtetest. Dortmund wird am Donnerstag im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League (19 Uhr, Puls4 live) der bisher stärkste Gegner für Österreichs Serienmeister sein.
Rapid war am Sonntag beim zwar nicht schlecht, aber auch nicht mehr als ein gelungenes Aufwärmprogramm. Eine Erkenntnis von Rose: "Gegen Dortmund müssen wir effizienter sein." Das Red-Bull-Team hatte zwar bei zwei, drei Chancen der Wiener (und einem falschen Abseits-Pfiff) Glück, in der Offensive wurden aber drei Top-Chancen im Duell mit Rapid-Tormann Strebinger vergeben. "Am Donnerstag werden wir nicht so viele Chancen haben. Und Dortmund selbst hat außergewöhnliche Offensivqualitäten", erwartet Rose.
Zwei Stammspieler sind fraglich: Stürmer Hwang erlitt eine Ristprellung, Sechser Samassekou eine Gehirnerschütterung.
Egal, wer in der Startelf steht – die Mentalität wird stimmen. So viel kann nach acht Monaten unter Rose vorhergesagt werden. Valon Berisha widmete nach der Rückkehr von der Beerdigung der Großmutter das Siegestor mit Tränen in den Augen seiner Oma. Der kampfstarke Spielmacher ist eines dieser "Mentalitätsmonster". "Unsere Einstellung war top. Das liegt auch an Valon. Aber ich könnte zu jedem Spieler eine Geschichte erzählen, warum es bei uns gut zusammen passt", sagt Rose. "Die Summe der einzelnen Teile ergibt unsere Stärke."
Was Salzburg überraschen könnte? "Wir werden nicht mit offenen Armen empfangen werden. Die zu erwartende Stimmung müssen wir intern thematisieren."