Dortmund bekommt dieser Tage eine erhöhte Dosis Red Bull eingeflößt. Gestern das Gastspiel in der Liga gegen Leipzig, am kommenden Donnerstag empfängt die Stöger-Truppe Salzburg in der Europa League.
Zumindest am Samstagabend verlieh sich Dortmund eine Hälfte lang Flügel. Es reichte nicht aus, um einen vollen Erfolg zu landen. Am Ende half das 1:1 weder Dortmund noch Leipzig auf die Sprünge, Stögers Team fiel auf Rang drei zurück, auch wenn der BVB unter dem Wiener zehn Bundesligaspiele lang ungeschlagen ist. Hasenhüttls Mannschaft bleibt Sechster.
Foto: AP/Jens Meyer Das rot-weiß-rote Trainer-Duell konnten auch viele österreichische Fußballfans via Servus TV live genießen. Es war das zweite Live-Spiel des Senders von insgesamt sechs im Frühjahr in der Deutschen Bundesliga. Und was für eines, zumindest eine Hälfte lang. Die Teams der beiden österreichischen Trainer heizten den Fans bei minus vier Grad so richtig ein.
Bei Stöger und Hasenhüttl war die Freude über das Wiedersehen groß, danach zeigten sie sich aktiv in ihrer Coaching Zone. Dortmund jubelte zunächst zwei Mal kurz und vergeblich, Batshuayi und Reus erzielten Tore aus Abseitspositionen. In der Defensive offenbarte Dortmund zunächst Probleme in der Abstimmung, Werner nützte dies nicht aus, wohl aber Augustin mit dem 1:0 (29). Dortmunds Konter erfolgte neun Minuten später mit einem Traumpass von Dahoud auf Reus, der zum 1:1 einschob.
Nach dem Wechsel konnten beide Teams das hohe Niveau nicht mehr ganz halten, bei hohem Tempo unterliefen nun öfter Fehler. Batshuayi hatte den Matchball für Dortmund auf dem Fuß, Bruma verfehlte für Leipzig um Zentimeter. Am Ende trennten sich Stöger und Hasenhüttl freundschaftlich Remis und mit einer Umarmung. Die zuletzt geäußerte Kritik an Dortmunds Spielweise unter Trainer Stöger dürfte zumindest gestern verstummt sein. Dortmund konnte mit dem Punkt besser leben als Leipzig.
Bei den mitgereisten Dortmunder Fans genießt der Wiener jedenfalls einen sehr guten Ruf. Im Lokal Deutscher Hof wärmten sich die schwarz-gelben Fans auf die Partie auf. Hinter ihnen hing pikanterweise ein Schal von Schalke an der Wand, ihre Biere servierte ihnen Kellnerin Conny, in eine Trainingsjacke von RB Leipzig gewandet. "Der Stöger macht das richtig gut. Er kann mit den Chefs von Dortmund, da scheint die Chemie zu stimmen", glaubt Carsten zu wissen. Er ist aus Münster und ist Mitglied des "BVB Fanclub Forever Lüdinghausen". "Stöger hat eine gute Ausstrahlung, ich glaube, das passt ganz gut."
In den nächsten Wochen wird die Entscheidung fallen, ob Stöger über den Sommer hinaus Dortmund trainieren darf. Heute schon sind Stöger und sein Assistent Manfred Schmid beim Schlager Salzburg gegen Rapid zu Gast, um dem Donnerstag-Gegner im Europacup auf die Beine zu schauen.
Nach Red Bull ist eben vor Red Bull, damit der Kreislauf in Schwung bleit.