Vor einem Jahr räumte Marcel Hirscher in Kranjska Gora voll ab. Der Salzburger sicherte sich zum sechsten Mal in Folge den Gesamtweltcup und holte sich mit seinem Sieg im Riesentorlauf und Platz vier im Slalom die jeweils vierten Kristallkugeln in diesen Disziplinen.
Zumindest mit kleinen Trophäen könnte es für den seit Freitag 29-Jährigen auch am Wochenende schon klappen. Mit 249 Zählern Vorsprung in der Gesamtwertung auf den Norweger Henrik Kristoffersen startet er ins Saisonfinale. Im Riesentorlauf kann Hirscher nur noch Kristoffersen gefährlich werden, dem 105 Punkte fehlen. Das finale Rennen findet wie jenes im Slalom dann zwei Wochen später beim Weltcupfinale in Aare (Schweden) statt.
Foto: APA Im Slalom stützt sich Hirscher auf einen 144-Punkte-Polster. Kristoffersen muss darauf hoffen, dass Hirscher am Sonntag das Stockerl verpasst. In Korea sahen beide das Ziel nicht.
Mit besten Erinnerungen reiste der Olympia-Slalomdritte Michael Matt an den Podkoren. Er feierte dort vor einem Jahr seinen bisher einzigen Weltcupsieg. "Jeder Hang im Weltcup ist speziell, in Kranjska Gora habe ich schon erleben dürfen, zu gewinnen. Von dem her weiß ich, wie sich das auf dem Hang anfühlen sollte. Die taktischen Sachen weiß ich auch, ich freue mich riesig auf das Wochenende", sagte der Tiroler, der wie sein Mannschaftskollege Manuel Feller in den Tagen seit der Asien-Rückkehr mit einer Verkühlung kämpfte.
Feller verließ die Olympischen Spiele nach dem Sturz im Riesentorlauf und Slalom-Rang 15 mit - wie Matt - Team-Silber und damit versöhnlichen Gedanken. "Ich bin auf jeden Fall gewappnet für das Finale. Im Riesentorlauf hat man gesehen, dass der Speed sehr gut passt. Wenn es von den Schneebedingungen ein bisserl anders ist, passt es definitiv im Slalom auch. Ich freue mich riesig auf Kranjska Gora."
Im Riesentorlauf bietet der ÖSV in Kranjska Gora von den Topleuten in dieser Saison nur Hirscher und Feller auf. Vizeweltmeister Roland Leitinger riss sich Anfang Jänner das Kreuzband, Stefan Brennsteiner kehrte von den Winterspielen mit einem Kreuzbandriss zurück. Philipp Schörghofer wird wegen seiner hartnäckigen Knieverletzung die Saison ohne Rennen beenden.
Nach Kranjska Gora stehen am 10./11. März in Kvitfjell (Norwegen) noch eine Abfahrt und ein Super-G auf dem Programm. Ab 14. März steigt das Weltcupfinale in Aare (Schweden), dem WM-Austragungsort von 2019.