Der Auftritt eines Fußballers auf dem Platz nach seinem Ausschluss kann länger dauern als derjenige zwischen seiner Einwechslung und dem Ausschluss. Sie glauben nicht, dass das geht? Ricardo Quaresma hat uns am Donnerstagabend eines anderen belehrt.
Der Besiktas-Profi wurde in der Halbzeit-Pause des Istanbul-Derbys gegen Fenerbahce eingewechselt. In der 52. Minute, also gerade mal sieben Minute nach seiner Einwechslung, sah der portugiesische Teamspieler nach einer Tätlichkeit glatt Rot. Die Entscheidung des Schiedsrichters war vollkommen richtig, hatte der Flügelstürmer doch zuvor seinem Gegenspieler Josef de Souza Dias einen Schlag ins Gesicht verpasst.
Nicht nur dass er damit seiner Mannschaft beim Stand von 2:1 einen Bärendienst erwies, Quaresma legte sich nach dem Ausschluss mit dem Gott und der Welt an. Der 34-Jährige knöpfte sich zunächst wieder sein "Opfer" Dias, der sich noch auf dem Rasen wälzte, vor und ging dann andere Fenerbahce-Spieler an. Seine Mitspieler waren sichtlich darum bemüht, Quaresma zu bändigen, doch das gelang ihnen minutenlang nicht. Es hat nicht viel gefehlt und das Ganze wäre mit einer Massenschlägerei geendet.
Das Match endete mit 19 Spielern auf dem Platz, nachdem der Schiedsrichter gezwungen war, zwei weitere Rote Karten zu verteilen. Am Ende trennten sich die Stadtrivalen mit einem "freundschaftlichen" 2:2-Remis.