Er war wohl der unglücklichste Mensch : Marco Schwarz musste sich bei seinem Olympia-Debüt mit Platz vier begnügen, 33 Hundertstelsekunden fehlten dem 22-Jährigen auf Bronze. "Wenn es ein Weltcuprennen gewesen wäre, hätte ich dieses Ergebnis gern genommen, aber bei Olympia ist es halt schon ein bissl bitter", resümierte der Kärntner.
Marcel Hirscher "kann ich nur gratulieren", sagte Schwarz, "es war schon im Vorhinein klar, dass er heute schon in der Abfahrt ganz vorne mitfahren würde – anders als noch im Training."
Nach der Abfahrt war er durchaus aussichtsreich an 19. Stelle gelegen, 1,74 Sekunden hinter dem führenden Deutschen Thomas Dreßen und 42 Hundertstel hinter Marcel Hirscher ("Ich habe das Beste rausgeholt, ein bissl mehr wäre noch möglich gewesen, aber ich bin zufrieden"), doch im Slalom ließ er sich von den Bedingungen beeindrucken.
"Ich bin nicht gut in den Lauf reingekommen und habe mich mit den doch aggressiven Verhältnissen schwergetan", gestand Marco Schwarz. "Es hat sich im oberen Teil nicht ganz lässig angefühlt, es ist dann zwar besser geworden", aber da war die Angelegenheit schon gelaufen. Die Kombination will er freilich weiterverfolgen, so lange es sie noch gibt. "Zumal kommendes Jahr wieder Medaillen vergeben werden", dann bei der WM im schwedischen Åre.
Wie es danach mit dieser Disziplin weitergeht, steht vorläufig noch in den Sternen – bis 2020 wird jedenfalls noch kombiniert. Marco Schwarz würde das Aus ebenso bedauern wie die drei Medaillengewinner. "Es ist eine historische Disziplin, es wäre eine Schande, sie zu streichen", sagte Alexis Pinturault. "Es ist der einzige Bewerb, bei dem die besten Abfahrer gegen die besten Techniker antreten. Wir Techniker kommen den Abfahrern immer näher, und umgekehrt ist es genauso. Es scheint, als würden sie das beenden, noch ehe der höchste Level überhaupt erreicht ist."