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Olympia: Und wieder siegte der Wind

13-02-2018, 01:00

Nach der Herren-Abfahrt ist auch der für Montag geplante Damen-Riesenslalom vom koreanischen Winter verblasen worden. Dieser soll am Donnerstag nachgetragen werden, die Prognosen sehen erstmals wirklich gut aus.

Damit wird es also zu einem skitechnischen Super-Donnerstag kommen:

um 2 Uhr MEZ erster Lauf Riesenslalom,

um 3.30 Uhr MEZ Herren-Abfahrt in Jeongseon und

ab 5.45 Uhr MEZ die Entscheidung der Damen.

Vorläufig ist damit der Slalom das erste Damen-Rennen in Südkorea, am Mittwoch um 2.15 Uhr MEZ (zweiter Lauf 5.45 Uhr MEZ). Jedoch: Die Wettermodelle haben den Mittwoch als stürmischsten Tag der Woche errechnet mit Böen von bis zu 80 Stundenkilometern in Yongpyong.

Abteilung Attacke

Österreichs Nummer eins ist Bernadette Schild, und die 28-jährige Salzburgerin sieht sich zwar "nicht als Medaillenfavoritin, aber Medaillenchancen hab’ ich schon", wie ihr zweiter Platz im Nachtslalom von Flachau unterstrichen hat. Und auch der Olympia-Hang hat etwas von Flachau, "nicht allzu steil, mit vielen Bodenwellen und Geländeübergängen, da muss man angreifen und Tempo machen".

Foto: APA/AFP/JOE KLAMAR Neben dem Wetter ("ich hab’ in den letzten Tagen mehr auf die Minusgrade als auf den Wind geschaut, das hat sich jetzt geändert") sorgt auch der Schnee für Beschäftigung: "Anfangs war er richtig aggressiv, am Sonntag war es dann schon wesentlich härter, die Bedingungen ändern sich von Tag zu Tag. Und ich habe schon davon gehört, dass es am Mittwoch regnen könnte."

Während Bernadette Schild mit der Kälte ihre Mühe hat, ist die Tiroler Olympia-Debütantin Stephanie Brunner in PyeongChang in ihrem Element – nur selten trägt sie Socken. "Ich habe eher Probleme, wenn es warm ist, dann schwitze ich im Rennanzug, das ist nicht so fein." Die Riesenslalom-Spezialistin hat in diesem Kalenderjahr noch keinen Tag Slalomtraining gehabt, "und trotzdem ist etwas weitergegangen". Im Gegensatz zu den Katharinas Gallhuber und Liensberger wird die 23-Jährige nicht von ihrer Mutter begleitet. "Da würd’ ich die Krise kriegen und sie wieder heimschicken", sagt Brunner, "ich bin lieber allein."

Die niederösterreichische Olympia-Debütantin Gallhuber, 20, fährt "gern bei so schwierigen Bedingungen wie hier, und ich hab’ ja nix zu verlieren, denn schon die Vierte interessiert niemanden mehr". Und die Vorarlberger Olympia-Debütantin Liensberger, 20, die sich erst auf den letzten Abdruck in Lenzerheide qualifiziert und danach Silber im Riesenslalom bei der Junioren-WM in Davos geholt hat, "kann kaum erwarten, dass es losgeht".

Serienheldin

Die Favoritinnen sind freilich andere. Allen voran Mikaela Shiffrin, 22, die ihre fünfte Slalom-Goldene in Serie bei einem Großereignis holen könnte. Just zur Unzeit ist die Amerikanerin freilich aus der Erfolgsspur geraten, und es bleibt abzuwarten, wie sie die schwierigen letzten vier Rennen mit drei Ausfällen verkraftet.

Zwei Damen sind die großen Herausforderinnen: Die Slowakin Petra Vlhova, die Shiffrin in diesem Winter bereits in Levi bezwungen hat und nach dem Ausfall der Amerikanerin in Lenzerheide ebenfalls gefeiert wurde; und die Schweizerin Wendy Holdener ist mit dem Selbstvertrauen von sechs Podestplätzen in diesem Winter nach Südkorea gekommen.

Hoffnungsvolle Außenseiterinnen? Die Schwedin Frida Hansdotter und natürlich auch Bernadette Schild.

Sentimentale Favoritin? Veronika Velez-Zuzulova, die nur vier Monate nach ihrem Kreuzbandriss alles auf eine Karte setzt und bei ihren letzten Olympischen Spielen endlich eine Medaille holen will. Schon die Winterspiele in Sotschi hatte sie wegen eines Kreuzbandrisses verpasst, nun hat die 33-jährige Kämpferin aus der Slowakei ihren wohl letzten Auftritt bei einem Großereignis.



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