logo



[email protected]

Nachspiel: Flitzer-Affäre für Rapid noch nicht vorbei

9-02-2018, 15:00

Genau genommen lenken die zwei Derby-Flitzer von den wahren Problemen ab, die auf der anderen Seite, dem Block West des Allianz-Stadions, mit den Wurfgeschossen auf das Spielfeld und in Richtung der Austria-Spieler entstanden sind.

Jene zwei Männer, die am Sonntag beim 325. Wiener Derby in der Schlussminute auf das Feld stürmten, letztlich einen aussichtsreichen Austria-Angriff stoppten und danach Rapid-Spieler Dejan Ljubicic umarmten, wurden unmittelbar nach dem Derby noch in den Katakomben des Allianz Stadions in Hütteldorf einvernommen (siehe Faksimile).

Einer von ihnen, Vinko L., selbst ein Mittelfeldspieler im Wiener Unterhaus, gab der Polizei gegenüber zu Protokoll, der Cousin von Ljubicic zu sein. Am Montagabend erklärte er Medien gegenüber wiederum das Gegenteil. Auch Ljubicic gab an, die zwei Flitzer nicht zu kennen. Laut einer Rapid-Aussendung hatten die beiden ihre Karten über Umwege von Austria-Spieler Alexandar Borkovic erhalten. L. soll jedenfalls keiner Fan-Szene angehören.

Kroatische Plauderei

Ein interessantes Detail im Polizei-Protokoll ist der Vermerk, dass Rapid-Trainer Goran Djuricin während der Einvernahme die beiden Flitzer freundschaftlich begrüßte, ihnen die Köpfe tätschelte und mit ihnen auf Kroatisch parlierte. Rapid versicherte auf Anfrage, dass Djuricin beide Männer nicht kennt, lediglich zwischen zwei TV-Interviews mit ORF und Sky mit ihnen kurz sprach, weil sie ihn auf Kroatisch angesprochen hatten.

Foto: Kurier L. jedenfalls bereut mittlerweile die sonntägliche Aktion, und wurde von seinem Verein vorübergehend vom Spielbetrieb suspendiert, bis die Untersuchungen abgeschlossen sind.

Interessant ist auch, dass laut Amtsvermerk dem Versuch eines Betruges bzw. einer Spielmanipulation nachgegangen wird. Fraglich ist, ob die zwei Männer tatsächlich in der Absicht aufs Feld stürmten, um ein mögliches Austria-Tor zu verhindern. Denn in der Sekunde, als sie den Rasen betraten, war Rapid im Ballbesitz.

Bezüglich der Wurfgeschosse auf Austria-Spieler ist geplant, dass der Senat 1 der Bundesliga am kommenden Montag tagt.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]