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Olympische Winterspiele in Südkorea feierlich eröffnet

9-02-2018, 14:46

Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang haben begonnen. Mit der Formel "Ich erkläre die XXIII. Olympischen Winterspiele von Pyeongchang für eröffnet", gab Südkoreas Staatspräsident Moon Jae-in am Freitag um 21.42 Uhr Ortszeit (13.42 Uhr MEZ) das Startsignal für das erste Weltfest des Wintersports in Südkorea. Das olympische Feuer wurde von Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kim Yu-na entzündet.

Foto: APA/AFP/MOHD RASFAN Kim Yu-Na entzündete das Olympische Feuer. Die farbenfrohe, von Popmusik und einer bunten Lichtershow begleitete Eröffnungszeremonie vor 35.000 Zuschauern und einem Milliarden-Publikum weltweit vor den Fernsehern stand unter dem Motto "Frieden in Bewegung". Die von der Salzburger Ski-Olympiasiegerin Anna Veith als Fahnenträgerin angeführte österreichische Abordnung bei der Eröffnung umfasste rund 30 Aktive.

Österreich nicht vollzählig

Gesichtet wurden alle Bob-Teams mit den Piloten Benjamin Maier, Markus Treichl, Christina Hengster und Katrin Beierl, die Eiskunstläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer, das Rodel-Damentrio Birgit Platzer, Hannah Prock und Madeleine Egle sowie die Doppelsitzer Georg Fischler und Lorenz Koller. Aus dem Alpin-Bereich waren u.a. noch Katharina Gallhuber und Ricarda Haaser dabei. Auch Snowboard-Ass Anna Gasser und die -Crosser Hanno Douschan sowie Lukas Pachner ließen sich das Fest nicht entgehen.

Das Programm hatte um 20.01 Ortszeit begonnen. Emotionaler Höhepunkt war der mit viel Applaus versehene gemeinsame Einmarsch der süd- und nordkoreanischen Sportler. Die nordkoreanische Eishockeyspielerin Hwang Chung-gum und der südkoreanische Bobfahrer Won Yun-jong führten das Team an. Die russischen Aktiven waren hinter der Olympischen Flagge und unter der Bezeichnung "Olympische Athleten aus Russland" (OAR) zu sehen.

Mit einer beeindruckenden Lichtshow wird die Zeremonie in PyeongChang eröffnet. Natürlich darf bei einer Olympia-Eröffnung auch ein imposantes Feuerwerk nicht fehlen. Fünf Kinder, die die Olympischen Ringe verkörpern, entdecken die Geschichte Koreas. Zahlreiche Darstellerinnen und Darsteller hauchen der Eröffnungsfeier Leben ein. IOC-Chef Thomas Bach und Südkoreas Präsident Moon Jae-in begrüßen das Publikum. Etwas abseits, aber dennoch im Fokus: Kim Yo-jong, die Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Un. Zwischendurch noch etwas mehr Feuerwerk... ... und noch etwas mehr. Unterdessen formen die zahlreichen Darsteller die südkoreanische Flagge. Im Anschluss wird die Flagge des Gastgeberlandes gehisst, ehe die Teilnehmernationen einziehen. Die südkoreanische Flagge weht über dem Stadion, und die Teilnehmer ziehen ins Stadion ein. Die griechische Delegation eröffnet den Einzug der olympischen Athleten. Mit den Norwegern, angeführt von Emil Hegle Svendsen, zieht eine der Top-Nationen ein. Ähnlich ist es mit der deutschen Abordnung, die von Kombinierer Eric Frenzel angeführt wird. Die größte Delegation kommt aus den USA: 244 Athletinnen und Athleten vertreten die Stars and Stripes! Auch die eine oder andere exotische Nation darf nicht fehlen, wie etwa Nigeria... ... oder Südafrika, die in Pyeongchang natürlich eher zu den Außenseitern gehören. Auch Brasilien ist in Südkorea mit einer Delegation vertreten. Ein Highlight der Olympia-Fans: Pita Tautatofua marschiert, in Landestracht, mit der Flagge Tongas ein. Ebenfalls aus dem exotischen Lager: Jamaika, dieses Jahr mit einem Damen-Zweierbob vertreten. Mit Simon Breitfuss-Kammerlander tritt ein Österreicher unter bolivianischer Flagge an. Noch eine Athletin mit Österreich-Connection: Sabrina Simader startet für Kenia. Die Flagge der Schweiz trägt der dreifache Olympia-Sieger Dario Cologna. Anders als bei der Fußball-WM ist Großbritannien in Südkorea als ein Nationalteam mit dabei. Und dann, spät im koreanischen Alphabet, ist es Zeit für die österreichische Abordnung! Anna Veith trägt die rot-weiß-rote Fahne vor der österreichischen Delegation in das Stadion hinein. Und dann die große Kontroverse: Russland, ohne Nationalflagge, sondern unter neutraler Fahne. Rekordolympionike Noriaki Kasai - zum achten (!) Mal bei Winterspielen dabei - führt Japan an. Und dann der krönende Abschluss: Vereint unter der gesamtkoreanischen Flagge... ... ziehen die beiden koreanischen Delegationen gemeinsam ein, unter tosendem Applaus. Das große Finale: Das Olympische Feuer wird entzündet, die Spiele sind eröffnet.

Politik im Rahmen der Eröffnung

Bei der Eröffnungszeremonie kam es zu einer historischen Begegnung zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae-in und der jüngeren Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, Kim Yo-jong. Beide gaben einander die Hand. Kim Yo-jong ist das erste Mitglied der Kim-Dynastie, das Südkorea seit dem Waffenstillstand von 1953 besucht. Das international isolierte Nordkorea hatte erst vor wenigen Wochen seine Beteiligung an den Winterspielen bekanntgegeben.

Foto: REUTERS/KIM KYUNG-HOON Historischer Moment. Moon Jae-in begrüßt Kim Yo-jong. Kurz vor der Eröffnungsfeier hatte Südkoreas Präsident Moon das protokollarische Staatsoberhaupt Nordkoreas, Kim Yong-nam, empfangen. Kim Yong-nam war zuvor zusammen mit Kims Schwester auf dem Flughafen Incheon westlich der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gelandet. Am Rande der Winterspiele sollen Gespräche zwischen Vertretern der beiden koreanischen Staaten stattfinden. Für Samstag ist ein Mittagessen Moons mit Kim Yong-nam und Kim Yo-jong geplant.

An den Spielen bis zum 25. Februar nehmen mehr als 2.900 Sportler aus 92 Ländern teil. Österreich ist mit 105 Aktiven vertreten. Die Spiele umfassen 102 Bewerbe, wovon 51 Konkurrenzen der Herren, 44 der Damen sind bzw. es sieben Mixed-Events gibt. Mit etwa zehn Milliarden Euro sind die Spiele in Südkorea wesentlich günstiger als die Spiele vor vier Jahren in Sotschi, mit 50 Milliarden Euro die bisher teuersten der Olympia-Geschichte.

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