Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang haben begonnen. Mit der Formel "Ich erkläre die XXIII. Olympischen Winterspiele von Pyeongchang für eröffnet", gab Südkoreas Staatspräsident Moon Jae-in am Freitag um 21.42 Uhr Ortszeit (13.42 Uhr MEZ) das Startsignal für das erste Weltfest des Wintersports in Südkorea. Das olympische Feuer wurde von Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kim Yu-na entzündet.
Foto: APA/AFP/MOHD RASFAN Die farbenfrohe, von Popmusik und einer bunten Lichtershow begleitete Eröffnungszeremonie vor 35.000 Zuschauern und einem Milliarden-Publikum weltweit vor den Fernsehern stand unter dem Motto "Frieden in Bewegung". Die von der Salzburger Ski-Olympiasiegerin Anna Veith als Fahnenträgerin angeführte österreichische Abordnung bei der Eröffnung umfasste rund 30 Aktive.
Gesichtet wurden alle Bob-Teams mit den Piloten Benjamin Maier, Markus Treichl, Christina Hengster und Katrin Beierl, die Eiskunstläufer Miriam Ziegler und Severin Kiefer, das Rodel-Damentrio Birgit Platzer, Hannah Prock und Madeleine Egle sowie die Doppelsitzer Georg Fischler und Lorenz Koller. Aus dem Alpin-Bereich waren u.a. noch Katharina Gallhuber und Ricarda Haaser dabei. Auch Snowboard-Ass Anna Gasser und die -Crosser Hanno Douschan sowie Lukas Pachner ließen sich das Fest nicht entgehen.
Das Programm hatte um 20.01 Ortszeit begonnen. Emotionaler Höhepunkt war der mit viel Applaus versehene gemeinsame Einmarsch der süd- und nordkoreanischen Sportler. Die nordkoreanische Eishockeyspielerin Hwang Chung-gum und der südkoreanische Bobfahrer Won Yun-jong führten das Team an. Die russischen Aktiven waren hinter der Olympischen Flagge und unter der Bezeichnung "Olympische Athleten aus Russland" (OAR) zu sehen.
Bei der Eröffnungszeremonie kam es zu einer historischen Begegnung zwischen Südkoreas Präsident Moon Jae-in und der jüngeren Schwester des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong-un, Kim Yo-jong. Beide gaben einander die Hand. Kim Yo-jong ist das erste Mitglied der Kim-Dynastie, das Südkorea seit dem Waffenstillstand von 1953 besucht. Das international isolierte Nordkorea hatte erst vor wenigen Wochen seine Beteiligung an den Winterspielen bekanntgegeben.
Foto: REUTERS/KIM KYUNG-HOON Kurz vor der Eröffnungsfeier hatte Südkoreas Präsident Moon das protokollarische Staatsoberhaupt Nordkoreas, Kim Yong-nam, empfangen. Kim Yong-nam war zuvor zusammen mit Kims Schwester auf dem Flughafen Incheon westlich der südkoreanischen Hauptstadt Seoul gelandet. Am Rande der Winterspiele sollen Gespräche zwischen Vertretern der beiden koreanischen Staaten stattfinden. Für Samstag ist ein Mittagessen Moons mit Kim Yong-nam und Kim Yo-jong geplant.
An den Spielen bis zum 25. Februar nehmen mehr als 2.900 Sportler aus 92 Ländern teil. Österreich ist mit 105 Aktiven vertreten. Die Spiele umfassen 102 Bewerbe, wovon 51 Konkurrenzen der Herren, 44 der Damen sind bzw. es sieben Mixed-Events gibt. Mit etwa zehn Milliarden Euro sind die Spiele in Südkorea wesentlich günstiger als die Spiele vor vier Jahren in Sotschi, mit 50 Milliarden Euro die bisher teuersten der Olympia-Geschichte.