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Melzer startet mit "Mini-Marathon" in Daviscup

2-02-2018, 17:30

Ein Taferl an der Eingangstür zur St. Pöltener VAZ-Arena sorgte zunächst für etwas Unbehagen unter den Tennis-Assen. Auf der Verbotsliste der Utensilien, die nicht hinein genommen werden durften, befanden sich neben Feuerwerkskörpern und Waffen auch Tennisschläger oder Tennisbälle.

Bald durften alle beruhigt sein. Gerald Melzer hatte ein paar Schläger dabei, auch der Weißrusse Ilja Iwaschka, und Bälle gab es auch. So konnten die 2500 ohne Tennisschläger- und Tennisbälle ausgerüsteten Fans Augenzeugen einer Premiere werden: Melzer und Iwaschka bestritten das erste Daviscup-Match in Österreich auf zwei Gewinnsätze. Dank des neuen Modus.

Fehlstart und Sieg

Gerald Melzer kann irgendwo froh sein. Österreichs Nummer zwei hat sich so noch mehr Arbeit erspart. Die Nummer 98 der Welt verlor nämlich gegen den anfangs stark aufspielenden Iwaschka (Nummer 190) den ersten Satz recht klanglos 2:6. Erst gegen Ende des zweiten Satzes kam der Deutsch-Wagramer gerade noch in die Spur und sorgte mit einem 7:5 für den Satzausgleich. Gewissermaßen ein "Mini-Marathon", den Melzer gewann. Der dritte Satz wurde vor mittlerweile begeisterten Publikum zu einem richtigen Heimspiel. Vor den Augen ehemaliger Tennis-Größen Peter Feigl und Hans Kary dominierte Melzer immer mehr und stellte nach einem 2:6-7:5-6:4 auf 1:0 für Österreich. Danach durfte Dominic Thiem gegen Dzmitri Zhyrmont sein Können unter Beweis stellen.

Auftritt von Ehrung

Heute greift der Australian-Open-Sieger Oliver Marach zu seinen Rackets. An der Seite des Vorarlbergers Philipp Oswald trifft der Grazer auf das Gespann Sergej Betow/Andrej Wasilewski. Ans Verlieren denkt Marach gar nicht. "Der weiß gar nicht mehr, wie das geht", scherzt Österreichs Kapitän Stefan Koubek. Marach winkt ab, "es läuft halt alles sehr gut mit einem Riesen-Selbstvertrauen." Ob Oswald so gut wie Australien-Partner Pavic sein kann? "Da muss er noch schnell ein Linkshänder werden", scherzt Marach. "Aber auch Ossi hat heuer schon gute Ergebnisse." Apropos: Marach, einst die Nummer 82 im Single, hat mit 4:1-Siegen die beste Einzel-Bilanz aller aktuellen Daviscup-Spieler.

Oswald hat jedenfalls eine Freud’ mit dem Partner. "Das wird eine schöne Sache. Leider geht durch die neue Regelung etwas an Flair verloren." Der 31-Jährige spricht dabei an, dass dramatische Fünf-Satz-Fights unmöglich sind. "So sind wir eben früher fertig." Das gilt auch für die geplanten zwei Einzel heute. Zwei andere Doppel-Asse waren gestern schon irgendwie Sieger. Alex Peya und Julian Knowle wurden vom Internationalen Tennisverband geehrt, weil sie zumindest 20 Einsätze für ihr Land bestritten hatten. Der 43-jährige Knowle möchte nach seiner Ellbogen-OP im April ein Comeback feiern. "Er ist einfach ein Wahnsinn", lobt Oswald.

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