2017: Der beste Spieler der Geschichte gewann seine Grand-Slam-Titel 18 und 19. Und wahrscheinlich bot das Jahr auch den besten Roger Federer, den es je gab.
Am Sonntag (9.30 Uhr MEZ, Eurosport) kann der 36-Jährige erneut für Superlative sorgen, den Rekord, den er eh selbst hält, noch brechen. Der Schweizer spielt in seinem 30. Grand-Slam-Finale gegen den Kroaten Marin Cilic um seinen 20. Grand-Slam-Titel. Dass er auch im Semifinale ohne Satzverlust blieb, hat er allerdings nicht nur seiner Extraklasse, sondern auch Chung Hyeon verdanken, der beim Stand von 1:6, 2:5 wegen Blasen am Fuß aufgeben musste.
Jedoch war klar, dass auch ein blasenfreier Chung chancenlos gewesen wäre. Federer hat damit seit Wimbledon 2016 erst ein Match bei einem Grand-Slam-Turnier verloren, das war bei den US Open 2017 gegen Juan Martin del Potro.
Favorit? Nicht zwangsläufig. Federer hatte bislang die etwas bessere Auslosung, noch keinen Satz verloren, weil er aber auch nie richtig gefordert wurde. Der Kroate Cilic musste mehr schwitzen, der US-Open-Sieger von 2014 zeigte sich aber im Halbfinale gegen den Briten Kyle Edmund enorm spielstark, zudem nervenstark in kritischen Situationen.
Im direkten Duell führt Federer jedoch mit 8:1 Siegen, auch im Wimbledon-Finale des Vorjahres gewann der Schweizer – allerdings gegen einen angeschlagenen Cilic. "Diesmal wird er sicher frisch sein", sagt Federer über seinen 29-jährigen Gegner. "Er spielt mit viel Power und glaubt an sich. Ich freue mich auf das Match."
Bereits heute ist Oliver Marach in seinem zweiten Major-Finale dran. Der Grazer trifft mit dem Kroaten Mate Pavic auf die Kolumbianer Sebastian Cabal und Robert Farah (zweite Partie nach 9.30 Uhr MEZ, live Eurosport). Und bekommt nun mehr Aufmerksamkeit. "Die Journalisten haben erst nach dem Viertelfinale von mir Notiz genommen. Dabei haben wir zuvor bereits die Turniere in Doha und Auckland gewonnen", kritisiert der heuer noch unbesiegte Marach. Gestern trainierte er erst am Abend. "Da wir am Abend spielen, musste ich mich erst ans Flutlicht gewöhnen."