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KPÖ: "Keine Olympia-Bewerbung ohne Volksbefragung"

24-01-2018, 10:33

Die steirische KPÖ warnte nach der Bekanntgabe der geplanten vor den hohen Kosten. Die Winterspiele dürfe es nur nach einer Volksbefragung geben. In Hamburg und in Tirol hätten sich die Menschen gegen die Veranstaltungen ausgesprochen. Der Grazer SPÖ-Chef Michael Ehmann forderte am Mittwoch einen "Fakten-Check".

KPÖ-Landtagsklubchefin Claudia Klimt-Weithaler sagte laut einer Aussendung: "Bei Gesundheit und Bildung sind Kassen immer leer, bei Olympia spielt Geld offenbar keine Rolle." Es sei nicht überraschend, dass die Bewerbung ausdrücklich ohne Einbeziehung der Bevölkerung erfolgen solle. "Hamburg hat 2015 abgestimmt, Innsbruck 2017. In beiden Fällen haben sich die Menschen gegen Olympische Spiele ausgesprochen, obwohl die regierenden Parteien die Werbetrommel gerührt haben. Gerade deshalb ist es wichtig, dass zuerst die Bevölkerung am Wort ist," betonte Klimt-Weithaler am Dienstagabend.

Bei der Bewerbung handle es sich laut Klimt-Weithaler um eine Neuauflage der Grazer Bewerbung aus den 1990er-Jahren unter Regie des ehemaligen ÖVP-Landesrates Gerhard Hirschmann. Man spreche sich gegen jede öffentliche Investition in ein Bewerbungsverfahren aus, bevor die Bevölkerung die Gelegenheit bekommen habe, darüber abzustimmen. Schließlich würde die Abhaltung Olympischer Spiele Milliarden Euro kosten. "Die im Vergleich zu Olympischen Winterspielen bescheidene Ski-WM in Schladming 2013 hat 414 Millionen Euro gekostet", sagte Klimt-Weithaler. Man werde Anfragen an die Landesregierung richten, um zu erfahren, wie viel Geld aus dem Landesbudget direkt oder indirekt in die Bewerbung fließen werde.

Der Grazer SPÖ-Klubvorsitzende Michael Ehmann hält eine Olympia-Bewerbung zwar für einen "reizvollen Gedanken", aber bat am Mittwoch in einer Aussendung kühlen Kopf zu bewahren: "Bevor man sich da Hals über Kopf in ein Abenteuer stürzt, gehört ein seriöser, detaillierter Fakten-Check betreffend Kosten-Nutzen auf den Tisch. Das sind wir vor allem auch der nächsten Generation schuldig." Klar sei für Ehmann auch: "Das letzte Wort müssen auf jeden Fall die Grazerinnen und Grazer haben - und zwar dann, wenn Konkretes auf dem Tisch liegt, die Für und Wider abgeklopft werden können."

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