Während des durchwachsenen Herbstes machte Austria-Trainer Thorsten Fink Fans und Funktionären Mut, indem er auf die vielen Verletzten verwies, die sich im Winter wieder gesund melden und somit zur Verfügung stehen würden. Mit ihnen wollte der Deutsche zur Aufholjagd auf den Europacup-Startplatz blasen. Doch er wird ohne die erwarteten Verstärkungen eine schlagkräftige Elf am 4. Februar ins Allianz-Stadion zu Hütteldorf schicken müssen. Lediglich bei Florian Klein besteht eine berechtigte Hoffnung auf einen Einsatz.
Während Christoph Martschinko nach seinem Kreuzbandriss zwecks Reha in Deutschland weilt, sind die anderen Rekonvaleszenten ins Trainingslager auf Zypern mitgeflogen. Bei 17 Grad, Sonnenschein und viel Wind teilt man sich in zwei Reha-Gruppen. Die erste bilden Klein, Alexander Grünwald und Ruan. "Sie können mit der Mannschaft auf dem Platz arbeiten", erklärt Austria-Arzt Georg Jonas, der den "Patienten" genau auf die Beine schaut.
Lediglich bei den intensiven und temporeichen Spielformen auf engerem Raum ging man am Freitag noch auf Nummer sicher und bot der Gruppe ein individuelles Alternativprogramm an. "Es wurden die Bereiche Schnelligkeit, Ausdauer und Koordination forciert", erklärte der Unfallchirurg und Osteopath.
Die zweite Gruppe besteht aus Heiko Westermann und Robert Almer. Beide blieben gestern im Hotel und spulten gemeinsam unter Aufsicht der Physiotherapeuten ein eigenes Aufbauprogramm ab. Noch ist nicht absehbar und seriös vorauszusagen, wann sie wieder fit für Profifußball sind.
Für Klein wird die restliche Vorbereitung ein Wettlauf mit der Zeit. Grünwald dagegen rechnet mit seiner Matchfitness erst für den März. "Ich muss Geduld haben und Schritt für Schritt weiterkommen." Ähnliches gilt für Innenverteidiger Ruan, der ebenso wie seine Reha-Kollegen beim heutigen ersten Test im Rahmen des Trainingscamps gegen den polnischen Klub Gornik Zabrze fehlen wird. Dafür gibt Michael Madl sein Debüt.