Dominic Thiem schwitzte sich im wahrsten Sinne des Wortes in die 3. Runde der Australian Open. Der Niederösterreicher lag in der zweiten Runde der Australian Open 0:2 in Sätzen zurück – und besiegte US-Mann Denis Kudla 6:7, 3:6, 6:3, 6:2 und 6:3. 3:48 Stunden mussten die beiden Herrschaften auf dem Platz der Margaret Court Arena arbeiten, wo um die Mittagszeit mehr als 50 Grad gemessen wurden.
Trainer Günter Bresnik war freilich nicht unbedingt mit den ersten beiden Sätzen, wohl aber vor allem mit dem Danach und mit dem Kampfgeist zufrieden. Und lobte einen Sportwissenchafter. "Dominic hat großartig mit Michael Reinprecht trainiert." Thiem blieb also die kalte Dusche erspart. "Die Bedingungen waren sehr hart. Am besten man spielt bei der Hitze nicht so lange, aber das hat heute nicht so gut geklappt, ich hatte am Anfang meine Probleme. Dann hab’ ich ihn mehr laufen lassen", sagt Thiem.
Foto: APA/AFP/PAUL CROCK In Runde drei trifft er am Samstag auf den als Nummer 26 gesetzten Adrian Mannarino. Die Statistik mag man: Im direkten Duell mit dem 29-Jährigen liegt der Ranglisten-Fünfte 6:0 voran. Im Achtelfinale würde Thiem ein Duell mit dem Schweizer Stan Wawrinka erspart bleiben, der Schweizer verlor gegen US-Spieler Tennys Sandgren sang- und klanglos 2:6, 1:6 und 4:6.
Die Fitness war am Donnerstag besonders gefragt. Der Serbe Novak Djokovic besiegte den Franzosen Gaël Monfils mit 4:6, 6:3, 6:1 und 6:3 und sagte danach: "Es war echt schwierig bei diesen Temperaturen. Und Monfils ist vielleicht der fitteste Spieler auf der Tour." Besagter
Foto: APA/AFP/GREG WOOD Monfils ging regelrecht ein. Auch andere musste an ihre Leistungsgrenzen gehen. Die als Nummer drei gesezte Spanierin Garbiñe Muguruza oder der Belgier Belgier David Goffin (die Nummer sieben unterlag dem 36-jährigen Franzosen Julien Benneteau) verloren ihre Hitzeschlachten.
Glück hatte Roger Federer, der durch die Abend-Session von der Hitze verschont blieb und einen Drei-Satz-Sieg (6:4, 6:4 und 7:6 (7:4)) gegen den deutschen Jan-Lennard Struff feierte.
Foto: AP/Dita Alangkara Bei diesen Temperaturen darf man dem Sport den Gesundheitsfaktor aberkennen. "Vor allem der Elektrolytverlust ist enorm. Die Folgen sind in erster Linie Muskelkrämpfe, bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Bewusstlosigkeit", sagt Sportarzt Prof. Reinhard Weinstabl. Umso heißer es ist, desto mehr würden die Spieler nach Luft schnappen. "Das führt auch zu Magenproblemen." Tipps für die Spieler? "Wichtig ist, Kopf und Nackenbereich zu schützen."
Eurosport-Kommentator Alex Antonitsch hat selbst bei größter Hitze gespielt. Nicht nur in Melbourne. Warm ums Herz wird ihm, wenn er an ein Turnier in Washington denkt. "Da haben sie Spiegeleier auf dem Centrecourt gebraten." Das wird man in Melbourne vielleicht auch noch tun. "Es war schon brutal, wird aber noch heißer", sagt Eurosport-Kommentatorin Barbara Schett.