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Wieder im Visier: ÖFB-Präsident Windtner

11-01-2018, 06:00

Jetzt ist das Thema wieder auf dem Tapet: ÖFB-Präsident Leo Windtner und das FIFA-Geld für ein Fußball-Projekt seiner Frau in Afrika.

Vorweg: Der aus der 1. Klasse ausgeschlossene Eisenbahner Sportverein Wels erstattete in der Causa Windtner schon im April 2017 Anzeige bei der Staatsanwaltschaft. Jetzt wird ermittelt. Dem Verein war vom oberösterreichischen Fußball-Verband die Spielerlaubnis entzogen worden – ein Umstand, den Leo Windtner als Anlass zur Revanche deutet, von dem er allerdings nichts gewusst habe.

Grund für die staatsanwaltschaftliche Ermittlung ist die Überweisung einer 100.000-Dollar-Spende auf ein Konto der Linzer Oberbank. Dieses wird einem sozialen Projekt in Afrika zugeordnet, dessen Schirmherrin Windtners Ehefrau ist. Hinter der Spende steht Joseph Blatter, damals Präsident des Weltverbandes, der im Mai 2015 wieder kandidieren wollte. Im schlimmsten Fall lautet der Vorwurf, Blatter habe sich dadurch die Stimme von Windtner erkaufen wollen (jedes FIFA-Mitglied vergibt eine Stimme).

Dem aber widerspricht man beim ÖFB heftig. "Ich habe Blatter weder ein Versprechen noch eine Zusage gegeben. Seine Nichtwahl war ein einstimmiger Präsidiumsbeschluss des ÖFB", sagt Windtner. Außerdem sei auch von der UEFA eine Unterstützung in der Höhe von 50.000 Euro gekommen.

Tirols Verbandschef Josef Geisler, der Leo Windtner durchaus kritisch gegenüber steht, kann die aktuelle Aufregung nicht nachvollziehen. "Wir hatten dieses Thema intern lange diskutiert und schließlich im ÖFB-Präsidium eine einhellige Meinung: Blatter ist nicht wählbar", erinnert sich der Tiroler Verbandschef.

Die Stimme bei der Wahl hat der Vorarlberger Landeschef Horst Lumper abgegeben. Ob der nun für oder gegen Blatter votiert hat, unterliegt dem Wahlgeheimnis.

Keine neuen Fakten

Für die aktuelle Aufregung vermisst Geisler den Anlass. "Das ist eine aufgewärmte Geschichte", sagt der Richter aus dem Zillertal und erinnert an den Medienprozess, den Windtner in dieser Angelegenheit bereits vor zwei Jahren geführt hatte. An der Sachlage und den Fakten habe sich seither nichts geändert. "Ein Richter ist verpflichtet, sofort die Staatsanwaltschaft zu informieren, wenn er auch nur den Verdacht einer Straftat hat. Das ist meines Wissens damals nicht geschehen", so Geisler.

In Zusammenhang um die Blatter-Spende wird auch in den Raum gestellt, es gäbe seit fast einem Jahr eine Untersuchung der Ethikkommission der FIFA. Während einer solchen darf der Betroffene kein FIFA-Amt bekleiden. Deshalb hätte ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer Windtner in der FIFA-Berufungskommission ersetzt. Hollerer: "Das stimmt nicht. Ich war auf der FIFA-Vorschlagsliste und wurde in die Disziplinarkommission gewählt, nicht in die Berufungskommission." Zu Untersuchungen des Ethikkomitees will und könne er sich nicht äußern: "Dazu sage ich nichts. Weil ich nichts weiß." Zur Erklärung: Nur der Betroffene wird von der FIFA informiert.

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