Der zweitteuerste Transfer der Fußball-Geschichte ist seit Samstagabend perfekt. Philippe Coutinho wechselt von Liverpool zum FC Barcelona, der sich die Verpflichtung des Brasilianers laut übereinstimmenden Medienberichten zunächst 120 Millionen Euro kosten lässt. Durch diverse Bonuszahlungen könnte die Ablöse demnach noch auf bis zu 160 Millionen Euro steigen.
Coutinho erhält bei den Katalanen nach dem obligatorischen Medizincheck einen Vertrag bis Sommer 2023, als Ausstiegsklausel wurden 400 Millionen Euro festgelegt. Der 25-jährige Offensivspieler avancierte damit zum teuersten Kicker hinter Neymar, der Barca im vergangenen Sommer um 222 Millionen Euro in Richtung Paris St. Germain verlassen hat.
Diese Einnahmen hat der spanische Tabellenführer nun endgültig verpulvert, denn bereits in der Sommer-Transferzeit war Ousmane Dembele von Borussia Dortmund um vorerst 105 Millionen Euro verpflichtet worden. Der Franzose hatte die vergangenen Monate wegen einer Muskelverletzung pausieren müssen, ist jetzt aber wieder fit, womit es bei Barca nun ein Überangebot in der Offensive gibt. Dort hat Coach Ernesto Valverdo neben Coutinho und Dembele mit Lionel Messi, Luis Suarez und Andres Iniesta weitere Hochkaräter zur Verfügung.
Bei Liverpool hingegen trauerte man dem vor fünf Jahren um rund 13 Millionen Euro von Inter Mailand geholten Coutinho nach. So meinte etwa Trainer Jürgen Klopp: "Nur mit großem Widerwillen bereiten wir uns auf den Abschied von einem guten Freund, eines wunderbaren Menschen und fantastischen Spielers vor", wurde Klopp auf der Vereinswebsite zitiert. "Es ist kein Geheimnis, dass Philippe diesen Wechsel schon seit Juli wollte." Der Deutsche versicherte den Anhängern, man habe "alles Mögliche" getan, um Coutinho von einem Verbleib in Anfield zu überzeugen. "Doch er ist sich in Bezug auf seine Zukunft zu 100 Prozent sicher."
Barcelona hatte bereits im Sommer nach dem Neymar-Abgang um Coutinho geworben, war aber abgeblitzt. Nun setzte der brasilianische Internationale seinen Wechsel-Willen durch und griff dafür angeblich sogar in die eigene Tasche. Laut spanischen Medien steuerte Coutinho selbst 15 Millionen Euro zur Bezahlung der Ablöse bei und lehnte lukrativere Angebote von PSG und Real Madrid ab. Bereits vor wenigen Tagen hatte der Sportartikelhersteller Nike geleakt.