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Shiffrins Baustelle liegt in Zagreb

3-01-2018, 06:00

So recht glauben mag man es ja nicht, wenn man am Hausberg von Maribor vorbeifährt auf dem Weg nach Zagreb und das schmale Schneeband am Pohorje sieht. Hier kann am kommenden Wochenende wie schon acht Mal zuvor kein Weltcup ausgetragen werden, am Zagreber Hausberg Sljeme gibt es am Mittwoch aber sehr wohl einen Damen-Slalom.

Kein Schmäh?

Kein Schmäh. Um 13 und um 16.30 Uhr wird der erste echte Torlauf des neuen Jahres gestartet (live ORFeins, Eurosport, SRFzwei), und die Damen haben von ihrem Neujahrsausflug zum Parallelbewerb in Oslo Feuchtigkeit und Plusgrade mitgenommen – "am Nachmittag gibt es eine Chance für Regen", verspricht der Wetterbericht des Drazavni Hidrometeoroloski Zavod, des staatlichen Wetterdienstes.

Nichts Neues für die Bewerbe am Sljeme, nichts Neues auch für die Damen. Wobei: Bei ganz ähnlichen Bedingungen ließ sich Mikaela Shiffrin im vergangenen Jahr zu einem vermeintlichen Einfädler hinreißen und hörte mitten in ihrem ersten Lauf einfach auf. Ob sich die Amerikanerin geirrt hatte oder nicht, ließ sich trotz der Fernsehbilder nicht zweifelsfrei belegen.

Tatsache ist: Mit zwei Ausfällen und zwei Siegen hoch über Kroatiens Hauptstadt hat die 22-Jährige noch Aufholbedarf. Zwar hält sie nun wie Marlies Raich, mit vier Erfolgen die Rekordhalterin bei der Snow Queen Trophy, bei 37 Weltcupsiegen, doch die Ergebnisse in Zagreb spiegeln nicht annähernd ihre aktuelle Überlegenheit wieder.

Serienheldin

In Zahlen ausgedrückt: In den letzten 19 Rennen ist der 20. Platz im sturmumtosten Super-G von St. Moritz Anfang Dezember das schlechteste Resultat. Neun Mal hieß die Siegerin Mikaela Shiffrin, dazu kommen weitere vier Podestplätze, und nie (bis auf St. Moritz) war die junge Dame aus Colorado schlechter als Siebente, egal, in welcher Disziplin. Und in ihrem Kernfach Spezialslalom war sie in den letzten acht Bewerben stets unter den drei Besten.

Doch was heißt schon Kernfach bei einer Alpinen, die mit Ausnahme des Super-G schon alles gewonnen hat? Ein anderer Vergleich macht deutlicher, wer da den Skikolleginnen um die Ohren fährt und wo die Reise hingehen könnte: Lindsey Vonn, mit 78 Weltcupsiegen auf der Jagd nach dem Allzeitrekord des Schweden Ingemar Stenmark (86), hatte bis zu ihrem 23. Geburtstag vor gut zehn Jahren gerade einmal sieben (!) Bewerbe für sich entschieden. Bis Mikaela Shiffrin am 13. März 23 wird, stehen noch 20 Bewerbe auf dem Fahrplan...

Doch die Rekorde sind der Amerikanerin einerlei, wie sie nicht müde wird zu erklären. Obwohl es ermüdend ist, denn die Fragen kommen wie die Siegerehrung. "Aber wenn die Leute glauben, dass ich in allen Disziplinen alles gewinnen könnte, dann empfinde ich das nicht als Druck. Ich sehe das als Kompliment."

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