Das Fußballjahr 2017 ist zu Ende, bis auf ein paar Weihnachtsfeiern steht dem traditionell längsten Urlaub der Kicker nichts mehr im Wege. Da 2018 allerdings wegen der WM in Russland bereits am 3. Februar die Frühjahrssaison der Bundesliga beginnt, ist die Wintervorbereitung diesmal besonders kurz.
Der spannendste Jahreswechsel steht dem Tabellenführer bevor: Sturm verliert mit Franco Foda den Cheftrainer an den ÖFB, am 4. Jänner bittet Nachfolger Heiko Vogel in Graz erstmals zum Training. Der Deutsche soll verhindern, was Altach vor einem Jahr passiert ist: Als Überraschungsteam nach einem Trainerwechsel nach hinten durchgereicht zu werden. Zehn Punkte Vorsprung auf den Dritten Rapid wirken aber auch wie ein komfortabler Polster.
Beim ersten Verfolger Salzburg ist die Zukunft von Paulo Miranda die Causa prima. Dem brasilianischen Innenverteidiger plagt Heimweh, dem seine Familie bereits erlegen ist. Ein logischer Nachfolger steht nicht mehr parat: Leipzig-Routinier Marvin Compper wird zu Celtic Glasgow wechseln.
Für Rapid geht es am ersten Februar-Wochenende gleich mit dem Wiener Derby in Hütteldorf los. Davor wird Sportdirektor Fredy Bickel weiter an der Kader-Optimierung arbeiten.
Bei der Austria kehrt bis auf weiteres Ruhe ein, auch Trainer Thorsten Fink steht nach dem 1:0 über Sturm nicht zur Diskussion. Das neue Saisonziel, Platz vier, ist immerhin in Reichweite. Von den zuletzt Verletzten kehren im Frühjahr Grünwald, Klein und Ruan zurück, Verteidiger Stronati kehrt nach seiner Leihe bei Mlada Boleslav zur Austria heim.
Venuto steht nach seinem Kreuzbandriss wieder vollwertig zur Verfügung, dagegen werden Almer und Westermann (beide Knorpelschaden im Knie) keine Rolle mehr spielen. Fink wünscht sich jedenfalls Verstärkungen (links hinten und defensives Mittelfeld), Sportdirektor Franz Wohlfahrt eine Verlängerung seines Vertrages.
Neben Sturm war die Admira die zweite positive Überraschung der Herbstsaison. "2017 ist bei uns einiges weitergegangen", sagt Manager Amir Shapourzadeh mit berechtigtem Stolz auf Platz drei (54 Punkte) in der Jahrestabelle – noch vor Rapid (53) und der Austria (52).
Der von vielen erwartete Einbruch nach dem Wechsel von Trainer Buric zu Fürth konnte von Ernst Baumeister verhindert werden. Shapourzadeh geht davon aus, dass das Admira-Original als Cheftrainer weitermacht: "Noch ist nichts unterschrieben, aber wir alle schätzen Ernst sehr und ihm macht der Job auch Spaß."
Heikler werden die Verhandlungen über die auslaufenden Verträge der Leistungsträger Christoph Knasmüllner und Markus Wostry: "Mit Wostry reden wir nach dem Urlaub weiter, und auch bei Knasmüllner sehe ich Chancen: Er ist aufgrund seiner Erfahrungen bei größeren Vereinen ein gebranntes Kind und weiß zu schätzen, dass er sich bei Admira sehr wohl fühlt." Fix bei der Austria ist laut Shapourzadeh hingegen Max Sax, aber erst im Sommer: "Ich gehe davon aus, dass er im Frühjahr noch für uns spielt."